Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

The Moon on a Rainy Night - Manga Review

The Moon on a Rainy Night (Band 1)

[Anzeige: Kooperation mit Walt’s Comic Shop ]

“The Moon on a Rainy Night” hat mich vor einiger Zeit vor allem durch das Cover angezogen und ich gestehe, ich habe den Inhalt nur kurz überflogen, bis ich mich dazu entschlossen habe, die Reihe in meine Sammlung aufzunehmen.

Der Manga erscheint in Japan seit Juni 2021 unter dem Titel Amayo no Tsuki im Comic Days-Magazin von Kodansha, also keinem reinen Girls-Love-Magazin, sondern eines, welches viele Themen abdeckt. “Ya Boy Kongming!”, “Denjin N” oder “The Killer Inside” sind nur einige der Reihen, die in der Comic Days erschienen.

Auf dem japanischen Markt sind inzwischen (Stand September 2023) schon fünf Bände im Print-Format erschienen.

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Story & Zeichnungen: Kazushiro | Originaltitel: Amayo no Tsuki | Genre: Girls Love, Slice of Life | Verlag: Kodansha | Aktueller Preis bei Walt’s: 9,74€ (Stand: 27.09.2023)Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Saki arbeitet hart an ihrem Klavierspiel, damit sie ihre Lehrerin beeindrucken kann. Entsprechend schockiert ist die Schülerin, als ihre Klavierlehrerin ihr eröffnet, dass sie einen Mann hat und den Klavierunterricht mit Saki beendet, da sie schwanger ist. Völlig aufgelöst stößt Saki auf ihrem Weg nach Hause mit einem anderen Mädchen zusammen und beim Aufprall fallen die Notenblätter zu Boden. Als das Mädchen sie ihr zurückgibt, tut sie das ohne ein Wort. Was Saki nicht ahnen konnte, ist, dass sie ihr später in der Schule erneut begegnet und erfährt, dass Oikawa Kanon taub ist.

Obwohl Kanon aufgrund ihrer Taubheit distanziert und verschlossen gegenüber ihrer Umgebung wirkt, spürt Saki ein starkes Interesse an ihr und möchte versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Diese Herausforderung wird zu einem wichtigen Teil der Handlung, in der Saki sich bemüht, die Barriere zwischen ihnen zu durchbrechen und eine Beziehung zu Kanon aufzubauen.

Kazushiro präsentiert uns zwei Teenager. Kanon hat eine Schwerhörigkeit, die dazu geführt hat, dass sich nach persönlichen Erfahrungen gegenüber der Gesellschaft abschottet. Trotz der Sprachbarriere und der Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, fühlt sich Saki zu Kanon hingezogen und versucht, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Kanons Vertrauen zu gewinnen, erweist sich als schwierige, aber nicht unmögliche Aufgabe.

Die beiden Protagonistinnen sind vom Charakter her sehr unterschiedlich, zumindest auf den ersten Blick. Saki ist eine junge Frau, die gerne Klavier spielt (allerdings nicht nur wegen der Musik), freundlich und angenehm im Umgang. Sie zögert nicht, auf Kanon zuzugehen, auch wenn sie anfangs abgewiesen wird, und gibt nicht auf, eine Freundschaft mit ihr aufzubauen. Kanon hingegen verbirgt ihre wahre Persönlichkeit hinter einer Fassade der Distanziertheit und Ablehnung. Doch durch Sakis Hartnäckigkeit und ihre einfühlsame Art beginnt Kanon nach und nach, sich zu öffnen und ihre wahre Natur zu zeigen.

Die Geschichte zeigt, wie Menschen, die scheinbar unüberwindbare Hindernisse trennen, durch Geduld, Empathie und die Bereitschaft, einander zuzuhören, eine bedeutungsvolle Verbindung aufbauen können. Sie betont auch die Bedeutung von Verständnis und Akzeptanz, selbst wenn man von äußeren Unterschieden und Schwierigkeiten getrennt ist.

Die Handlung entwickelt sich in einem angemessenen Tempo, und Kazushiro schreckt nicht davor zurück, die Beziehung zwischen Saki und Kanon sorgfältig voranzubringen. Die beiden Hauptfiguren sind dabei sehr gut ausgearbeitet und dargestellt. Doch die Geschichte geht über die reine Darstellung einer Beziehung hinaus, indem sie das Thema der Gehörlosigkeit tiefgreifend und einfühlsam behandelt. Es ist offensichtlich, dass die Autorin, Kazushiro, gründliche Recherchen angestellt hat, um die Realität von Menschen mit Hörbehinderungen genau wiederzugeben und wie sie sich in einer Welt behaupten, die oft für Menschen mit vollständigem Gehör gestaltet ist. Diese Herangehensweise macht die Geschichte nicht nur emotional bewegend, sondern trägt auch zur Sensibilisierung für dieses wichtige Thema bei.

Da es sich um einen Girls-Love-Manga handelt, spielt natürlich auch der romantische Teil eine Bedeutung in dem Titel. Man kann jedoch bereits spüren, dass zwischen Saki und Kanon eine tiefe Verbindung entsteht, die über Freundschaft hinausgeht. Dies verspricht eine realistische und sorgfältige Entwicklung der romantischen Aspekte der Geschichte. Die ruhige und behutsame Herangehensweise von Kazushiro deutet darauf hin, dass die Beziehung der beiden Protagonistinnen nicht überstürzt oder erzwungen wird, was zu einer authentischen und glaubwürdigen Darstellung der Romanze führen wird.

Die Zeichnungen von Mangaka Kuzushiro sind äußerst gelungen und passen hervorragend zur Stimmung und Atmosphäre der Geschichte. Ihr Stil kann als sehr erwachsen und ausgereift beschrieben werden. Der Strich ist präzise und sauber, und sie legt großen Wert auf Details, was dem Werk eine bemerkenswerte Tiefe verleiht.

Das Werk ist reich an Hintergründen, sei es in der städtischen Umgebung oder in den Gebäuden. Auch der Panel-Stil der Mangaka ist sehr klar. Die jeweiligen Panels sind im Großteil durch Rahmenlinien abgegrenzt und so positioniert, dass man dem Lesefluss leicht folgen kann. In intensiven oder emotionalen Szenen wählt Kuzushiro gelegentlich größere Panels oder solche ohne Rahmenlinien, die in die anderen Panels der Seite eingebettet sind. Das hebt diese Momente hervor und verstärkt die Wirkung der dargestellten Szenen.

Kodansha veröffentlicht den Titel in einem Großformat. Eine Farbseite finden die Fans leider nicht vor.

Fazit

Zugegeben, ich lese nicht besonders oft Girls-Love-Manga, von denen, die ich gelesen habe, ist The Moon on a Rainy Night aber auf jeden Fall einer derjenigen, die mich mit einem schönen Gefühl zurücklassen. Die Geschichte, die die Mangaka aufbaut wirkt sehr durchdacht und man spürt, dass sie sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Auch gibt es noch genug Raum, in dem sich die Figuren entwickeln können, so dass ich auf die folgenden Bände gespannt bin.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

Viele Titel sind direkt bestellbar. Seid ihr auf der Suche nach bestimmten Titeln, könnt ihr auch direkt per E-Mail an das Team wenden.  What He Who Doesn’t Believe In Fate Says findet ihr an dieser Stelle.

Mit dem Code LOSTINMANGA könnt ihr bei eurer Erstbestellung ab 30 Euro versandkostenfrei shoppen. Der Code gilt für Deutschland und den gesamten EU-Raum.

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