In der Kategorie Gesnackt stehen die Manga im Mittelpunkt, die aber Platz in einer ausführlichen Rezension gefunden haben.
Heute habe ich euch wieder ein paar kurze Manga-Rezensionen mitgebracht. Ich habe digital mit Drowning Love wieder eine spannende Reihe entdeckt und auf Englisch auch Welcome back, Alice angefangen. Die neue Reihe von Shuzo Oshimi. Dazu möchte ich meine Meinung zum achten Band von Ein Gefühl namens Liebe servieren.
Ein Gefühl namens Liebe, Band 8
Ein Gefühl namens Liebe bei Egmont | von Megumi Morino| Sprache: Deutsch| übersetzt von: Yayoi Okada-Willmann| Shojo / Drama, Romance | 7,00€
Der achte Band hat mir wieder Spaß gemacht und obwohl ich zu Beginn skeptisch war, hat die Reihe in Bezug auf die Charaktere eine wirklich gute Entwicklung durchgemacht. So auch in diesem Band. Wenn ich auch einige verwendeten Materialien etwas abgedroschen fand, so hatte ich dennoch Spaß beim Lesen.
Rivale ist natürlich auch noch ein Thema, aber ich bin guter Dinge, dass die Reihe das gut lösen wird. Ich muss aber auch sagen, ich schaue ein wenig ängstlich in Richtung Japan, wo ja immerhin schon zehn Bände erschienen sind und die Reihe weiterhin läuft. Sehe jetzt gar nicht mehr so viel Luft für noch mehr Zeug, es sei denn, man muss nun noch wieder jeden einzelnen Nebencharakter glücklich machen. Gott, bitte nicht. Sowas nervt mich dann ab einen bestimmten Punkt echt immer nur!
Für mich bleibt diese Romance-Reihe aber ein Tipp. Lasst ihr Zeit, sich nach dem ersten Band, sollte euch die Beziehung zunächst toxisch vorkommen. Ihr werdet es nicht bereuen. Ich habe die ersten Bände auch schon einmal rezensiert, als er auf dem US-Markt bereits erschienen war. Schaut auch dort gerne rein.
Drowning Love, Band 1-6
Drowning Love bei Kodansha | von George Asakura | Sprache: Englisch| übersetzt von: Devon Corwin| Shojo / Drama, Romance | ca. 9,99€ (Preis variiert, da keine Preisbindung in den USA)
George Asakura dürfte derzeit wohl vor allem durch Dance Dance Danseur ein Begriff sein. Vielleicht haben mich deshalb die Cover von Drawning Love immer angezogen? Da die ersten zehn Bände der Reihe in verschiedenen Abos inbegriffen sind, habe ich die Reihe nun aber endlich angefangen.
Drowning Love ist ein Shojo, der sich von den derzeitigen Mainstream-Titeln auf dem deutschen Markt deutlich unterscheidet. Hier bekommt man keine fluffige Teenager-Geschichte.
Die Reihe handelt von Natsume Mochizuki, einem Teenager-Model, welches eines Tages in die Heimatstadt ihres Vaters, Ukigumo umziehen muss. Dort lernt sie Koichiro Hasegawa kennen, einen jungen Erben einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Natsume beginnt ein romantisches Interesse entwickelt, das sich zu einer rauen, leidenschaftlichen und gefährlichen Liebesgeschichte entwickelt.
Asakura zeigt die Liebe zwischen Teenagern auf eine ganz andere Art. Natsume hat mit der schüchternen Shojo-Heldin nicht viel gemein, möchte ihrem Helden unbedingt gefallen und ist voll von Sehnsucht. Dann jedoch wird all ihr Selbstvertrauen durch ein Ereignis völlig zerstört und es zeigt sich, dass sie nur ein hilfloser und wehrloser Teenager ist.
Was soll ich sagen? Die Story hat mich irgendwie mit ihrem rauen Stil gepackt. Es war anders als die aktuellen, doch unschuldigen Shojo-Romanzen des Magazins. Die Beziehung zwischen den Charakteren ist auf ihre Weise sicherlich nicht immer gesund, aber mir gefällt der psychodramatische Ansatz der Reihe bislang wirklich gut. Bald wartet aber das nächste Problem auf mich: Die Reihe hat nur die ersten zehn Bände im Abo und ich sehe mein Geld schon aus dem Geldbeutel flüchten!
Die ersten zehn Bände könnt ihr auf unterschiedlichen Seiten im Abo lesen. U.a. Izneo, Amazon etc.
Welcome Back, Alice 1
Welcome Back, Alice bei Kodansha| von Shuzo Oshimi| Sprache: Englisch | übersetzt von: Daniel Komen| Seinen / Drama | ca. 1269€ (Preis variiert, da keine Preisbindung in den USA)
Welcome Back, Alice ist die neuste Reihe aus der Feder von Shuzo Oshimi. Es ist eine sehr intime Geschichte, deren Tonfall dem von Oshimis bekannterem Werk Die Blumen des Bösen sehr ähnlich ist. Yo ist in seine Klassenkameradin Yui verliebt und erlebt ihretwegen seine ersten sexuellen Fantasien. Sein Klassenkamerad Kei* ermutigt ihn dazu, aber Yo erwischt Yui dabei, wie sie Kei küsst. Kurz darauf zieht Kai nach Hokkaido und kehrt zurück, als sie auf die Highschool gehen. Mit dem Unterschied, dass Kei sich wie eine Frau kleidet. Yui und Yo sind gezwungen, ihre eigene Sexualität zu hinterfragen, während Kei ihre sexuelle Neugierde weiter anheizt.
Dieser Manga spaltet definitiv. Man sollte nicht mit den Erwartungen herangehen, dass Oshimi hier eine gut durchdachte Transgender-Erzählung liefert und ich glaube, dass will er vielleicht auch gar nicht. Es ist ein psychologisches Drama, wie man es von Oshimi gewohnt ist. Wir blicken in die Abgründe der menschlichen Seele, sehen den Protagonist dabei zu, wie er seine Begierde und Sexualität entdeckt … kommt euch bekannt vor? Ich gestehe: Nach Band 1 hat mich Alice noch nicht. Der Manga kommt mir ein bisschen zu sehr wie Blumen des Bösen 2.0 vor. Ja, Oshimi hat oft das gleiche Konzept, aber so auffällig kam es mir noch nie vor.
Der psychologische Aspekt hat mich dennoch schnell die Seiten durchblättern lassen und das sollte eigentlich kein schlechtes Zeichen sein. Ich bleibe erst einmal dran, hoffe aber, dass noch etwas mehr kommt.
One Comment
Nicci Trallafitti
23. Juni 2022 at 16:59Coole Rezension, mag den „Gesnackt“ Titel sehr dafür 🙂
Werde mir die 2. und 3. Reihe mal anschauen, klingt interessant.
LG Nicci