Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Dai Dark - Manga Rezension

Dai Dark (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Mit dem Ende von Dorohedoro müssen Fans nicht lange auf Nachschub von Mangaka Q-Hayashida warten und zeitgleich mit dem Ende der Sammelband-Ausgabe von Dorohedoro lief Dai Dark an.

In Japan begann der Titel seine Veröffentlichung in Shogakukan’s Monthly Shonen Sunday im März 2019. Stand Mai 2023 sind auf dem japanischen Markt sechs Bände der Reihe erschienen.

Anders als Dorohedoro bringt Manga Cult die neuste Reihe der Mangaka in einer Einzelband-Ausgabe heraus.

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Text & Zeichnungen: Q-Hayashida| Originaltitel: Dai Dark | Übersetzung: Sascha Mandler | Genre: Science-Fiction, Comedy, Horror | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Manga Cult| Preis: 10,00 € | Großformat | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

In den Weiten des Universums kursiert das Gerücht, dass derjenige, der die Knochen von Zaha Sanko besitzt, seinen größten Wunsch erfüllt bekommt. Doch hier liegt das Problem: Zaha Sanko ist ein Teenager, sehr lebendig und möchte das auch bleiben. Zum Glück hat er ein paar Tricks im Ärmel. Er trägt ein Kleidungsstück, das ihm eine undurchdringliche Verteidigung verleiht. Seine Axt zieht den Menschen, die von ihr verletzt werden, das lebendige Fleisch ab. Als Reisebegleiter hat er außerdem ein lebendiges Skelett namens Avakian an seiner Seite. Gemeinsam durchstreifen sie den Weltraum, stets bemüht, sich von denen fernzuhalten, die ihnen Schaden zufügen wollen – und das sind viele!

Das Faszinierende an Hayashidas Arbeit ist, dass man nie wirklich vorhersehen kann, welche verrückten Wendungen als Nächstes kommen werden. Sie kreiert diese ausgedehnten Welten und gerade, wenn man glaubt, alles verstanden zu haben, geschieht etwas absolut Abwegiges. Dies ist auch bei Dai Dark nicht anders.

Die Prämisse von Dai Dark ist dabei zunächst einfach: Wenn du die Knochen von Zaha Sanko in die Hände bekommst, wird dir dein größter Wunsch erfüllt. Aber Zaha will sie natürlich nicht wirklich hergeben. Seit er ein Kind war ist er auf sich allein gestellt, abgesehen von seinem skelettartigen Kumpel Avakian. Er verteidigt sich mit einem Kleidungsstück, das ihn unverwundbar gegen Angriffe macht, und einer Axt, die den Menschen, die er verwundet, das Fleisch abzieht.

Der Charme der Geschichte kommt dabei auch durch die Charaktere. Zaha ist ein freundlicher Junge, der sich gut mit jedem versteht, solange niemand versucht, seine Knochen zu stehlen. Er liebt Spaghetti mit Fleischbällchen und hat eine Menge Spaß, wenn er mit seinem Kumpel Avakian in schwarze Löcher springt. Er wandelt auf dem schmalen Grat zwischen fähig und chaotisch. Er freundet sich mit Shimada Death an, einem scheinbar unsterblichen Gespenst, das das Fleisch des Todes isst und absolut kein Interesse daran hat, Wünsche erfüllt zu bekommen, weil er schon alles hat, was er sich wünschen könnte.

Dai Dark ist eine mysteriöse Mischung aus Weltraum, abgedrehtem Science-Fiction-Abenteuer und Spaghetti. Es dauert eine Weile, um sich in diesem Chaos zurechtzufinden, und der erste Band dient hauptsächlich dazu, uns die Welt und die Charaktere näherzubringen. Es gibt Andeutungen über die Struktur der Welt und man hat das Gefühl, dass einem die ersten Puzzleteile eines großen Ganzen präsentiert werden. Doch bevor man einen tieferen Einblick erlangen kann, wird man bereits zur nächsten Szene geworfen. Man hat nie die Gelegenheit, länger zu verweilen und tiefer zu blicken.

Der Band wirkt zunächst zusammenhangslos, dann aber kommt nach und nach ein roter Faden hinein. Zaha Sanko fasst den Entschluss, der die Handlung vorantreibt. Er will die Person finden, die ein Kopfgeld auf seine Knochen ausgesetzt hat, und sie töten, damit er sein Leben frei leben kann.

Der ganze verrückte Charme ist in eine Körperhorror-Ästhetik verpackt, mit der sich Hayashida einen Namen gemacht hat. Die Zeichnungen passen perfekt zu der Welt und der Geschichte. Sie sind rau und lebendig. Q- Hayashida verwendet starke und dennoch detaillierte Linien, die der und surrealen Welt Leben einhauchen. Obwohl ich den Stil nicht als schön im Sinne einer traditionellen Definition des Wortes bezeichnen würde, gibt es eine Art von Harmonie zwischen der chaotischen Kunst und der schrulligen Erzählung.

Dai Dark ist eine gewalttätige Geschichte. Und doch droht sie nie langweilig zu werden, da Sanko und Avakian ein komödiantisches Gleichgewicht schaffen.

Manga Cult bringt den Titel in seinem üblichen Großformat heraus und liefert eine gute Papier- und Druckqualität ab. Als Extra gibt es im ersten Band einen Mini-Print. Dieser liegt dabei auch in der ersten Auflage von Dorohedoro Band elf bei.

Fazit

Dai Dark kann mich im ersten Band nicht auf die gleiche Weise fesseln wie Dorohedoro, macht aber dennoch Lust auf mehr. Der Titel hat viele der Elemente, die das andere Werk der Mangaka so herausstechen lassen haben und wer Lust auf eine schrullige Manga-Reihe hat, der wird hier auf jeden Fall auf ganzer Linie bedient.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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