[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Erschienen ist der bereits abgeschlossene Titel in Japan unter dem Namen Nibiiro no Chameleon vom Juli 2018 bis zum Juli 2020 im Magazin Comic Newtype von Kadokawa. Die Reihe ist in vier Bänden abgeschlossen.
Die Lizenz für den deutschen Markt sicherte sich Egmont Manga. Für Akira Kusagai ist es die erste Reihe im deutschsprachigen Raum.
Text & Zeichnungen: Akira Kusagai | Originaltitel: Nibiiro no Chameleon | Übersetzung: Gandalf Bartholomäus| Verlag: Egmont Manga | Genre: Thriller, Mystery | Preis: 12,00€ | Großformat | In vier Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen & Leseprobe
Wie war’s?
Die Suche nach dem Verantwortlichen für den Tod seiner Familie führt Yu in eine Schule, in der er sich als neue Schülerin ausgibt. Dort trifft er auf einen jungen Lehrer namens Kurokawa, der eine ähnliche Tätowierung trägt wie der Mann, den er jagt. Und plötzlich fällt es ihm nicht mehr so einfach, die Nerven zu behalten, denn seine Rache scheint zum Greifen nah!
Die Aufträge, die Yu in diesem Band ausführt, unterstreichen seine Menschlichkeit und seine Verletzlichkeit. Denn er wird mit Schuldgefühle und mit einer Spur konfrontiert, die seine Suche betrifft. Diese Situation destabilisiert ihn und lässt ihn sowohl weniger auf seine Umgebung achten als auch viel anfälliger für Fehler werden. All diese Elemente lösen das Bild des selbstbewussten Jungen auf, welches er sich selbst zuschreibt und bringen einen sensiblen Jungen ans Licht.
Zudem kommen die tragischen Ereignisse, die Yu als Kind erlebt hat, ans Licht. Es wird gezeigt, warum Yu sich nach Rache sehnt und wie er auf den Mafiaboss Herrn Wang stieß. Die Beziehung wirkt dabei auch in diesem Band oft wie die eines Sohnes und seines Vaters, denn es ist ersichtlich, dass sich Wang durchaus Sorgen um Yu macht. Diese besondere Beziehung wird durch die Aktivitäten, die sie zu zweit unternehmen, wie Fischen und Essen, unterstrichen.
Wie schon im vorherigen Band werden die spannenden, investigativen Kapitel mit den lockeren, humorvollen Passagen auszubalancieren. Die Mimik der Figuren passt dabei jeweils gut zu den verschiedenen Stimmungen.
Die verschiedenen Fälle reihen sich allerdings ohne große Übergänge einander, was der Geschichte ein wenig den Fluss nimmt. Dennoch bleibt der Band durchaus spannend, in dem der Mangaka seinem Hauptcharakter viel Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Nachdem uns Akira Kasugai im ersten Band vor allem die kaltblütige Seite von Yu präsentiert hat, erleben wir nun einen völlig anderen Charakter, was hilft, ihm Tiefe zu verleihen und all seine Wut zu verstehen. Eine intensivere Behandlung der Geschichten der Nebencharaktere bleibt allerdings auch dieses Mal aus. Ihre Merkmale lassen sich weiterhin in wenigen Worten umschreiben und wirken flach und austauschbar.
Der Mangaka Akira Kasugai liefert klare, präzise Zeichnungen, übertreibt es nicht mit Gore und schafft eine kleine, aber eindringliche Atmosphäre. Die Bewegungen und die Vielfalt der Perspektiven machen die Kämpfe flüssig, dynamisch und lebendig.
Egmont Mangas bringt den Titel in einem Großformat mit hellem, festen Papier. Darüber hinaus finden sich einige Farbseiten in dem Band. Durch die Extras, insbesondere wohl das Papier, fällt der Preis allerdings auch ein wenig höher aus als der Standard für Großformate. Zwölf Euro werden für einen Band fällig.
Fazit
Nachdem Das dunkelgraue Chamäleon im ersten Band die Handlung eingeführt hatte, geht es im zweiten Band rasant weiter und Yu stürzt sich bereits in die nächsten Aufträge. Auch wenn wir über seinen persönlichsten Fall wenig Informationen erhalten, so gelingt es dem Mangaka dennoch, die Spannung aufrecht zu erhalten. Unter anderem dadurch, dass er uns eine neue Seite von Yu präsentiert.
Weitere rezensierte Bände der Serie
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!