[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Shinohara Kenta ist keinesfalls ein unbekannter in der Mangaszene. Zu seinen bekanntesten Serien zählt Sket Dance, welches bisher in Deutschland nicht lizenziert wird. Bekannt ist er aber auch für das Weltraumabenteuer Astra Lost in Space, welches von Egmont als Manga lizenziert wurde und eine Anime-Adaption erhielt.
Witch Watch begann seine Serialisierung in Shueishas Magazin Weekly Shonen Jump am 8. Februar 2021. Zudem sind bislang (Stand November 2022) acht Sammelbände der Reihe erschienen.
Text & Zeichnungen: Shinohara Kenta | Originaltitel: Witch Watch| Verlag: Egmont Manga | Übersetzung: Yayoi Okada-Willmann | Demografische Zielgruppe: Shonen | Genre: Comedy, Action| Preis: 7,00€ | Weitere Informationen & Leseprobe
Wie war’s?
Morihito Otogis Familie stammt von einer langen Reihe von Oger-Vertrauten ab, die über unmenschliche Kräfte verfügen. Eines Tages kommt sein Vater mit der lebensverändernden Nachricht zu ihm, dass er der Vertraute seiner Jugendfreundin, der Teenager-Hexe Nico, werden soll. Angesichts schlechter Omen und einer Unheilsprophezeiung für Nico muss Morihito – oder wie Nico ihn nennt, Moi – die junge Hexe vor der Welt und sich selbst schützen. Der Clou? Die beiden müssen alleine unter einem Dach leben.
Witch Watch startet recht anspruchslos und entführt in eine Atmosphäre, in der sich Humor und Fantasy vermischen. Es geht hier keineswegs um eine komplexe und düstere Handlung, auch wenn man hinter der Geschichte der Prophezeiung und der sich allmählich aufbauenden Gefahr erahnen kann, dass es spannendere Momente geben könnte, mit sicherlich mehr Action, Kämpfen etc. aber vorerst bleiben wir in einer Phase, in der die Handlung aufgebaut wird.
Die Geschichte beginnt so mit der Vorstellung der beiden Hauptfiguren und ihrer Charakterzüge. Wir erleben die krachende Rückkehr, die Anfänge einer lustigen Zweier-WG, in der Nico immer noch hofft, Morihito zu verführen, während er unberührt bleibt, lebhafte Einkäufe, die ersten Schritte in der Schule, die schnell anders verlaufen, als der Junge es sich erhofft hatte. Man lernt die Klassenkameraden kennen, es gibt erste Aufregung, als man herausfindet, dass Nico eine junge Hexe ist, die ihre Ausbildungsjahre abgeschlossen hat, und dass Morihito ein Oger ist.
Aber es gibt durchaus schon kleinere Charakterentwicklungen. Insbesondere bei Morihito: Er, der immer versucht hat, nicht aufzufallen und seine kolossale Kraft für sich zu behalten, konnte sich durch seine Aufgabe, Nico zu beschützen, ein wenig mehr öffnen. Er hat in der Vergangenheit offensichtlich darunter gelitten, dass er als Oger als abnormal bezeichnet wurde und möchte daher seine Herkunft lieber verheimlichen, was mit Nico an seiner Seite ein schwieriges Unterfangen ist.
Gepaart ist die bisher eher ruhigere Story mit Comedy. Nicos Status als tollpatschige Hexe natürlich führt zu allerlei kuriosen Situationen und zu einer Reihe von kleinen Gags. Hierbei ist es abhängig vom Lesenden, wie sehr die Witze wirklich zünden. Nicht alle Witze treffen meiner Meinung ins Schwarze oder sind gut getimt. Es gibt auch eine ganze Menge Komik, die auf japanischen popkulturellen Anspielungen beruht, mit denen nicht alle Leser*innen vertraut sein werden.
Die Zeichnungen sind so sauber und klar. Es gibt nicht viele Experimente mit dem Storyboard und dem Paneling, wodurch man der Geschichte sehr leicht folgen kann, sie sich aber nicht unbedingt im Dunstkreis der großen Shonen-Reihen absetzt.
Fazit
Alles in allem ist Witch Watch ein ruhiger, aber solider Start in die Serie. Shinohara nimmt sich Zeit, um die Dynamik von Nico und Morihoto zu etablieren, die für den weiteren Verlauf der Serie sicherlich an Bedeutung zunehmen wird. Es bleibt genug Raum, um die Geschichte später weiterzuentwickeln, wenn sie ernster wird.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
