Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Akamatsu & Seven (Band 1)

Akamatsu & Seven (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Akamatsu & Seven hatte mich bei der Programmankündigung von KAZÉ sofort interessiert. Die Kurzbeschreibung klang frisch und schien etwas Neues in die zum Teil versteiften Boys-Love-Formeln zu bringen.

Die Reihe ist aus der Zusammenarbeit von zwei Mangaka entstanden, die in Deutschland noch unbekannt sind. Den westlichen Markt konnten beide aber bereits mit Veröffentlichungen unter anderem in Frankreich erobern. Zeichner der dreibändigen Reihe ist Okujima, der vor allem im Shonen- und Seinenbereich zeichnet, in den letzten Jahren aber auch einige Boys-Love-Titel herausgebracht hat. Die Story stammt von Shoowa, die zum ersten Mal in ihrer Karriere nur für einen Teil zuständig ist und nicht auch den zeichnerischen Part übernimmt.

In Japan lief der Manga unter dem Originaltitel Dousei Yankee Akamatsu Seven seit 2018 im Onlinemagazin Kachi Komi und wurde erst kürzlich beendet. Insgesamt wird die Reihe auf drei Bände kommen.

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Text: Shoowa | Zeichnungen: Okujima| Originaltitel: Dousei Yankee Akamatsu Seven| Verlag: KAZÉ Manga | Genre: Boys Love | Preis: 6,95€ | abgeschlossen in drei Bänden |  Weitere Informationen

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Wie war’s?

Aisuke Akamatsu, ist 17 Jahre alt, und scheint nur so vor Energie nur zu strotzen. Er ist ständig gereizt und die einzige Möglichkeit, die er für sich gefunden hat, diesen Überschuss an Energie loszuwerden, ist einen Jungen herauszufordern, der auf dem Spielplatz in der Nähe seiner Wohnung herumlungert.

Obwohl Akamatsu jedes ihrer Duelle verliert, lässt er sich nicht entmutigen und die Kämpfe werden für ihn zu einem echten Ritual. Nach und nach aber beginnt er sich immer mehr über den Jungen zu wundern, der anscheinend alle Nächte auf dem Spielplatz verbringt und sogar seine Wäsche dort aufhängt. Als er schließlich feststellt, dass der Junge mit dem ungewöhnlichen Namen “Seven” obdachlos ist und sich gerade auf die Suche nach einem neuen Schlafplatz begibt, beschließt Akamatsu aus einer Laune heraus, ihm anzubieten, eine Weile bei ihm zu wohnen.

So beginnt eine ungewöhnliche und amüsante WG-Beziehung zwischen den beiden Jungs, in deren Verlauf sich die beiden Männer besser kennenlernen und einen Einblick in die Geheimnisse des jeweils anderen bekommen.

Das Duo liefert von der ersten Seite an eine lebendige und durchaus untypische Boys-Love-Geschichte. Der Auftakt mit den zum Teil schrägen Kämpfen mag dabei an so manchen Shonen-Charakter erinnern, sorgt hier aber für Frische und dafür, dass sich die beiden Charaktere mehr füreinander interessieren. Aber auch ihr gemeinsames WG-Leben ist von leichten Momenten und einer ehrlichen Interaktion der beiden Charaktere gespickt.

Die Charaktere sind liebenswert ausgearbeitet und man merkt schnell, dass sich hinter beiden Figuren mehr zu verbergen scheint, als es zunächst den Anschein hat. Die Leser*innen erfahren im ersten Band, wieso Akamatsu nicht bei seinen Eltern lebt. Szenen, in denen es das Duo schafft, zu zeigen, dass es auch viele gibt, die ihn so akzeptieren, wie er ist und ihn unterstützend zur Seite stehen. Was Seven betrifft, so ist das Geheimnis um ihn noch nicht komplett gelüftet. Seine Vergangenheit lässt sich nur erahnen und scheint auch von einschneidenden Erlebnissen geprägt. Klar ist, es gibt Leute, die nach ihm suchen.
Es wird aber schnell klar, dass sich Seven schnell als ein sehr ruhiger, fürsorglicher und respektvoller Mensch entpuppt.

Zusammen ergänzen sich die geschaffenen Charaktere gut und helfen sich gegenseitig aus. Vor allem Seven hat einen großen Einfluss auf Akamatsu und sorgt schließlich dafür, dass er offen mit seiner Familie redet. Einer Familie, der Akamatsu laut Seven viel zu verdanken hätte, während Seven seinerseits nie eine liebevolle Familie gekannt zu haben scheint.

Der Romantik-Part ist auf eine realistische und unaufgeregte Weise ausgearbeitet. Akamatsu und Seven kommen sich langsam näher und erst nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden Figuren etwas mehr als nur eine platonische WG-Beziehung.

Herausstechen kann der Titel im Boys-Love-Genre aber nicht nur durch die gut ausgearbeitete Story, sondern auch durch die Illustrationen. Hiromasa Okujima arbeitet hauptsächlich im Shonen- und Seinenbereich. Eine Tatsache, die dafür sorgt, dass sein Stil sich absetzen kann. Die Charaktere wirken maskuliner und auch die Panelgestaltung wirkt weniger ausgeschmückt als beim Großteil der Boys-Love-Werke. Die Panels sind zum großen Teil rechteckig und durch Rahmenlinien klar voneinander abgegrenzt. Viele Panels sind mit Hintergründen gefüllt und wirken dadurch besonders lebendig.

Fans von besonderen Ausstattungen werden bei Akamatsu & Seven indes weniger auf ihre Kosten kommen. Der Manga ist weder mit Extra noch besonderer Coververedlung oder Farbseiten versehen.

Fazit

Akamatsu & Seven bietet im ersten Band einen leichten Humor, weiß aber auch mit einem guten Erzähltempo und gut ausgearbeiteten Charakteren zu überzeugen. Die Beziehung zwischen den Figuren entwickelt sich natürlich und die Geheimnisse, die die beiden Jungen umgarnen werden erst nach und nach aufgedeckt.

Zu empfehlen ist der Titel Leser*innen, die auf der Suche nach einer natürlichen Boys-Love-Romanze sind. Auch Einsteiger*innen in das Genre dürften an dem Titel ihre Freude finden.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von KAZÉ-Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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