Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Heavenly Delusion

Heavenly Delusion (Band 1)

Eine Welt, die von Monstern überrannt wird, eine ständige Suche nach dem Himmel, eine mysteriöse Einrichtung und zwei Jungen, die dasselbe Gesicht teilen. Das ist der Ausgangspunkt von Heavenly Delusion, einem neuen Science-Fiction-Manga. Wie mir Band eins gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension.

Heavenly Delusion ist einer der großen Newcomer in Japan. Aber wenn uns die Vergangenheit eins gelehrt hat. Was in Japan ein Hit ist, muss noch lange nicht beim deutschen Publikum ankommen. Mich persönlich hat Heavenly Delusion schon bei US-Ankündigungen angesprochen, als dann Manga Cult den Titel ebenfalls brachte, habe ich ein paar Monate länger ausgeharrt und zu dieser Edition gegriffen. Auch wenn ich weiß, dass Denpa durchaus nette Qualität liefert, so weiß ich auch, dass Manga Cult das auch kann und in diesem Fall fließt mein Geld dann doch an die deutsche Mangaszene.

ECKDATEN ZUM MANGA

Text&Zeichnungen: Masakazu Ishiguro
Originaltitel: Tengoku Daimakyou
Kategorie: Seinen| Genre: Science Fiction
Verlag: Manga Cult
Preis: 10,00 € | Großformat

Worum geht es?

Tokio lebt mit anderen Kindern in einer Welt, die von einer hohen Mauer umgeben ist. Eines Tages erhält die geheimnisvolle Nachricht: “Willst du nach draußen gehen?” Und mit einem Mal fragt sich Tokio, was überhaupt dieses draußen ist.

Währenddessen reist Maru mit einer Frau, mit dem Namen Kiruko, durch ein postapokalyptisches Japan, in dem menschenfressende Monster umherziehen, um einen Ort mit dem Namen “Himmel” zu finden.

Meine Meinung

In Heavenly Delusion gibt es zwei Handlungsstränge. Wir haben einen Handlungsstrang von zwei Jugendlichen – einem Jungen und ein Mädchen – in der “Außenwelt”. Ein dystopisches Japan, welches von eigenartigen Monstern bevölkert wird und in der es um das nackte Überleben geht. Sie sind auf der Suche nach einem Ort, der “Himmel” heißt, wissen aber nicht, wie genau der aussieht und wo er zu finden ist.

Dann gibt es den Handlungsstrang von zwei Jugendlichen, von denen der Junge exakt gleich aussieht wie der aus der “Außenwelt”, aber in einem Komplex leben, der von der Außenwelt abgetrennt ist. Einen Ort, in dem sie wohl behütet aufwachsen mit Schule, Freunden und Essen. Einen Weg nach draußen aber, den scheint es nicht zu geben.

Von diesen beiden Handlungsstränge bevorzuge ich im ersten Band ganz klar den in der Außenwelt. Die Kapitel, die im “Inneren” gespielt haben, fand ich etwas langweilig im Gegensatz zu den anderen, wenn auch nicht völlig uninteressant. Ich kann mir vorstellen, dass hier in den nächsten Bänden noch mehr kommt, umso neugieriger sich Tokio zeigt, was die Welt draußen angeht. Die Außenwelt hingegen hat deutlich mehr Spannung und es schwang immer dieser Gedanke mit, dass an der nächsten Ecke wieder eine neue Gefahr auf die beiden Protagonisten lauern könnte – was sich nicht als ganz unbegründet herausstellte.

In dem ersten Band wurden für mich viele Fragen aufgeworfen. Ist das Innere wirklich der Himmel? Was genau hat es mit diesem Komplex vor sich und wieso gibt es dort vor allem Jugendliche? Wieso sehen sich die beiden Hauptcharaktere innen und draußen so ähnlich? Woher kommen die Monster und was ist das für eine Fähigkeit, die Maru besitzt. Und wer hat Tokio diese Nachricht zukommen lassen?

Über die Hauptcharaktere hat man noch nicht viel erfahren. Es gibt auch hier lediglich ein paar Anhaltspunkte über die jeweilige Vergangenheit. So wird etwa angedeutet, dass es Lücken in Marus Vergangenheit gibt und er eine besondere Fähigkeit besitzt. Auch gibt es ein paar Hinweise auf Kiruko Vergangenheit, über die man sicherlich in den kommenden Bänden mehr erfahren wird.

Das größte Hindernis für den Titel auf dem deutschen Markt ist wohl der Zeichenstil. Ishiguros Stil ist sehr einfach gehalten. Ich persönlich hatte damit kein Problem, kann mir aber vorstellen, dass er vielen Leuten zu einfach und langweilig sein könnte. Die einzelnen Panels konnte man sehr gut folgen und auch der Wechsel zwischen den jeweiligen Handlungsorten fiel nicht schwer.

Fazit & Bewertung

Der erste Band von Heavenly Delusion hat bei mir Lust auf mehr ausgelöst. Der Manga legt einen interessanten Auftakt hin und ich bin gespannt, was noch für Geheimnisse auf uns warten. Heavenly Delusion ist ein Manga, für diejenigen Fans, die eine gute Geschichte statt einen feingeschliffenen Zeichenstil bevorzugen und Lust auf ein dystopisches Abenteuer mit Mystery-Elementen haben.

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