[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Nachdem wir im letzten Band einige neue Informationen über die Insel erfahren haben, wurde die Gruppe am Ende des dritten Bandes getrennt und die einzelnen Figuren müssen sich alleine durchkämpfen. Von der Reihe Hell’s Paradise sind in Japan inzwischen zwölf Bände erschienen, viele Bände werden aber auch nicht mehr auf den Leser/die Leserin zukommen. Vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass die Serie sich in ihren finalen Zügen befände. In Deutschland erscheint der Manga bei KAZÉ-Manga. Seine Debüt-Reihe hierzulande war 2015 Fantsama.
In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.
ECKDATEN ZUM MANGA
Text&Zeichnungen: Yuji Kaku
Originaltitel: Jigokuraku
Kategorie: Shonen | Genre: Action, Mystery
Verlag: KAZÉ-Manga
Preis: 6,95€
Weitere Informationen & Leseprobe
Worum geht’s?
Gabimaru der „Seelenlose“ ist ein gefürchteter Ninja und hat die Todesstrafe erhalten. Doch nachdem alle Versuche scheitern, ihn zu töten, wird Scharfrichterin Sagiri hinzugezogen. Die erkennt hinter dem leeren Blick des Auftragskillers mehr und macht mit ihm einen Deal. Er soll sie auf eine gefährliche Insel begleiten und das “Elixier der Unsterblichkeit” finden. Im Gegenzug wartet die Begnadigung auf ihn. Auf der Insel aber stellt sich schnell heraus, dass die Aufgabe deutlich schwieriger ist, als es zunächst den Anschein hat. Die einzelnen Teams treffen auf kuriose Wesen und eine große Macht, die ihnen nach den Leben trachtet.
Wie war’s?
Nachdem die Gruppe um Gabimaru am Ende des letzten Bandes getrennt wird und der Ninja durch einen Tensen, stark zugerichtet wurde, setzt sich der Kampf ums Überleben fort. Gabimaru wurde von Mei zwar für den Moment gerettet, doch schnell kommen sie in Form eines weiteren Verurteilten und dessen Begleiters erneut in Gefahr, während auch die Tensen und ihre Wachen nicht ruhen. Der Gruppe um Sagiri enthüllt Hoko derweil mehr über die Vergangenheit der Inselbewohner. Aber auch das Paar Chobe und Toma kommt nicht zu kurz und erhält viel Raum in diesem Band.
Der vierte Band von Hell’s Paradise weiß zwar auch mit einiges an Action zu überzeugen, der Fokus liegt in diesem Band aber vor allem darauf, einige Gegebenheiten zu erklären. So geht es um theologische Themen, die die Insel umgarnen. Es werden Zweifel gestreut, ob es sich bei den zahlreichen Wesen wirklich um göttliche Wesen handelt oder ob sie nur eine Erfindung eines oder mehrere Menschen waren, da die religiösen Richtlinien aus vielen verschiedenen Religionen stammen. Gleichzeitig führt uns der Mangaka auch in das Tao ein. Eine Art Energie, die durch alle Lebewesen fließt und die nur über bestimmte Wege erlangt werden kann.
Während die Erklärungen der verschiedensten, religiösen Ursprünge zuweilen etwas trocken daherkommt, schafft es Kaku die Erklärungen bezüglich Tao gut in die Kämpfe einzuweben und dabei gleichzeitig eine Gegenüberstellung zu erreichen. Während Gabimarus Gruppe lernt, wie wichtig es ist, Schwäche und das Gleichgewicht zwischen den Yin- und Yang-Energien von Tao zu akzeptieren, haben wir auf der anderen Seite den Kampf von Chobe und Toma. Nachdem sie es aus dem Loch geschafft haben, treffen sie auf einen neuen Feind. Wie Gabimaru erlernt auch Chobe das Tao, allerdings auf andere Weise. Während Gabimaru seine Menschlichkeit nutzt, lehnt Chobe diese vollständig ab, erreicht aber dennoch unermessliche Stärke.
Auch in diesem Band treten die Themen Sex, Sexualität und Geschlecht wieder auf und werden behandelt. Sie stellen damit ein weiteres spannendes Feld dar, welchem sich Kaku zuwendet. Während der Geschlechtsverkehr auch in Bezug auf Tao eine Rolle einnimmt, sehen wir in diesen Bezug auch wieder die Besonderheit für die zeitliche Epoche Gabimarus. Als er im Kampf mit dem Gegner erfährt, dass Mei nur als sexuelles Objekt gesehen wird, macht ihn das noch wütender.
Was die Charaktere angeht, gelingt es Kaku, ihnen weiterhin eine sehr gute Tiefe zu verleihen, auch wenn der Fokus in diesem Band insbesondere auf Gabimaru und Chobe liegt. Zur gleichen Zeit lernen wir mehr über Mei’s Geheimnis und ihren Ursprung. In diesen Hinblick wird es spannend zu sehen sein, wie sehr sich Mei in den Folgebänden weiterentwickeln kann.
Wie schon in den vorherigen Rezensionen zu der Reihe erwähnt, ist es aber besonders das Artwork von Kaku, welches einen in diese Welt eintauchen lässt. Seine Zeichnungen sind detailliert, haben aber dennoch in Kampfszenen, die gewisse Dynamik, die es braucht, um Bewegungen und Schnelligkeit gut dazustellen. Hell’s Paradise verbindet Body-Horror mit einer sanften, bizarren Schönheit.
In der Ausstattung liefert KAZÉ-Manga als Extra auch dieses Mal ein Ausklapp-Poster. Der Umschlag wurde matt gehalten, während der Titel und der Farbklecks hinter der Bandanzahl mit Spottlack überzogen sind und sich durch Reliefdruck leicht vom Rest absetzen.
Fazit & Bewertung
Im vierten Band von Hell’s Paradise lernen wir die geheimnisvolle Welt auf der Insel immer mehr kennen und es werden Fragen aus vorherigen Bänden beantwortet. Trotzdem werden neue Fragen aufgeworfen und interessante neue Handlungsstränge begonnen.
Mir hat der vierte Band der Reihe wirklich gut gefallen, wenn er auch sehr infolastig war und dadurch auch einen großen Textanteil hatte. Trotzdem wurde es durch die Bildgewalt nie anstrengend zu lesen und ich freue mich bereits darauf, den nächsten Band dieser außergewöhnlichen Shonen-Reihe in den Händen halten zu können.
Vielen Dank an KAZÉ-Manga für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Weitere rezensierte Bände der Serie:
Band 1
Band 2 & 3