Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Play it Cool, Guys (Band 1) - Manga Rezension

Play it Cool, Guys (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Mit Play it Cool, Guys kommen die Fans bei Hayabusa ab diesen Monat in Genuss eines Slice-of-Life-Titels in Vollfarbe. Der Manga von Kokone Nata erscheint in Japan unter dem Titel Cool Doji Danshi seit 2018 in der Gangan Pixiv von Publisher Square Enix. In Japan sind inzwischen vier Bände erschienen und die Reihe läuft weiterhin.

Der erste Band auf dem deutschen Markt erschien Ende 2022.

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Text & Zeichnungen: Kokone Nata | Originaltitel: Cool Doji Danshi | Übersetzung: Anne Klink | Verlag: Hayabusa Manga| Zielgruppe: -| Genre: Slice-of-Life, Comedy| Preis: 15,00€ | Großformat, Vollfarbe |  Weitere Informationen & Leseprobe

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Wie war’s?

Play It Cool, Guys ist ein Slice-of-Life-Comedy-Manga über vier Jungs, die ihr Bestes geben, um trotz ihrer Ungeschicklichkeit cool zu wirken. Der erste Band stellt die vier scheinbar perfekten Männer vor, deren Wege sich immer mehr kreuzen, ehe sie im finalen Kapitel zusammengeführt werden.

Sie bewegen sich regelmäßig auf dem schmalen Grat zwischen cool und unbeholfen. Die vier Jungs befinden sich alle in unterschiedlichen Lebensphasen, einige besuchen die Schule, andere kämpfen um einen Job, wieder andere versuchen, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Alle geben ihr bestens ihre Tollpatschigkeit vor der Welt zu verbergen. Was aber meist wenig gelingt.

Der Collegestudent Hayate ist der verlegene und introspektive Typ. Über jeden Fehler, den er begeht, denkt er oft lange nach und fragt sich, was andere über ihn denken. Der Drittklässler Shun hingegen ist der bluffende Typ, der allen um ihn herum erzählt, dass alle seine Fehler beabsichtigt sind und der sich cool verhält. Takayuki ist ahnungslos und unbeeindruckt von seiner Ungeschicklichkeit. Die Menschen um ihn herum scheinen sich mehr Gedanken darüber zu machen als er selbst. Mit 27 Jahren ist er der älteste der Hauptcharaktere und steht mitten im Berufsleben. Dann ist da noch Soma, der sich seiner Fehler bewusst ist, aber sehr offen mit diesen umgeht.

In einem entspannten Tempo vermittelt der erste Band einen unbeschwerten komödiantischen Ton und eine lockere Stimmung. Nata hat einen Weg gefunden, die Nuancen des alltäglichen Lebens einzufangen, die für jeden zugänglich ist. Die Handlung ist einfach, aber man verlangt auch keine große Geschichte. Die Tollpatschigkeit der Protagonisten, mit denen sie in vielen anderen Genre wohl zu einem trotteligen Sidekick würden, werden hier charmant und authentisch genutzt.

Auch wenn sich die Geschichte im Trope der “coolen Typen” bewegt, so schafft es die Mangaka doch, Charaktere abzubilden, die nicht in die Klischees toxischer Männlichkeit verfallen, um die Peinlichkeit oder den Ärger zu kompensieren, der mit ihren versehentlichen Aktionen einhergeht. Jede Figur findet nachvollziehbare Wege, um ihre Fehler zu vertuschen, die sowohl komödiantisch als auch ehrlich sind, ohne aggressiv oder aufdringlich zu wirken.

Folglich feiert die Serie die kleinen Fehler des Lebens und verwandelt sie durch Entschlossenheit und Verhalten in ständige positive Eigenschaften.

Im krassen Gegenzug dazu stehen die Frauen. Bei ihnen hat sich die Mangaka dazu entschlossen, sich voll und ganz in die Klischees zu stürzen, und liefert Frauenfiguren, die von der Tollpatschigkeit der Jungs geradezu verzaubert sind. Und doch scheint diese Entscheidung perfekt zu dem Titel zu passen und wirkt nicht fehl am Platz.

Der erste Band stellt eine Vorstellung der Charaktere dar und erst am Ende finden die vier Jungs in einem Café zusammen. Es gibt Momente, in denen sich ihre Wege bereits früher kreuzen, aber die Interaktionen bleiben dort jeweils flüchtig und werden von der Mangaka vorwiegend dazu genutzt, flüssig die nächste Figur einzuführen.

Die sanfte und leichte Stimmung des Titels spiegelt sich auch in den Illustrationen wieder. Der Manga ist in Vollfarbe und die gewählten Töne scheinen perfekt zur Geschichte zu passen. Mit vereinfachten Schattierungen und minimalistischen Hintergründen wirken sie modern. Jedes Kapitel hat zudem eine andere Schwerpunktfarbe, die für die Panel-Umrandungen verwendet wird, sich aber auch in den Panels selbst wiederfindet. Die chillige Stimmung des Mangas wird so perfekt widergespiegelt und es hilft, zwischen den einzelnen Episoden zu unterscheiden.

Gleichzeitig fällt aber auf, dass bei einigen der Farbschemata bei schlechten Lichtverhältnissen bestimmte Textelemente schwieriger zu lesen sind, da sie sich nicht genug von den Hintergründen absetzen können.

Durch den Abdruck in Vollfarbe hat sich Hayabusa Manga für seinen Titel für ein festeres Papier entschieden, so dass der Manga eine gute Qualität aufweist. Als Extra gibt es zudem in der Erstauflage eine SNS-Card. Anders als bei den übrigen Titeln, die dieses Extra vom Verlag erhalten, wird es die spezielle Karte auch in den nächsten Bänden der Serie geben. Die erste SNS-Card zeigt Hayate.

Durch den Druck in Vollfarbe müssen Fans mit einem höheren Preis rechnen. Für das Großformat werden 15 Euro verlangt, was ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis darstellt.

Fazit

Play it Cool, Guys liefert die perfekte Serie, um den ersten Alltag beiseitezuschieben und zu entspannen. In dem klassischen Slice-of-Life-Titel werden auf lockere und lustige Weise vier tollpatschige Jungs dargestellt, mit denen sich ziemlich jeder identifizieren und über die man lachen kann.

Mit seiner entspannten Atmosphäre und der leicht zu folgenden Story ist der Manga perfekt dazu geeignet, von einem stressigen Tag abzuschalten.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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