Meine Erwartungen an Shojo Mangaka Nozaki-kun waren gemischt. Zum einen fand ich den Anime dazu wirklich lustig, andererseits bin ich aber kein großer Fan von 4-Koma-Manga. Meine Einschätzung zu Band eins gibt es hier.
Auch wenn im Titel das Wort “Shojo” vorkommt, sollte man nicht davon ausgehen, dass es sich hier um einen Shojo-Manga handelt. Tatsächlich läuft der Titel nämlich in der Gangan Online, welche eher in Richtung Shonen geht, und bedient mehr das Comedy- als das Romance-Genre.
ECKDATEN ZUM MANGA
Text&Zeichnungen: Izumi Tsubaki
Originaltitel: Gekkan Shoujo Nozaki-kun
Kategorie: Shonen | Genre: Comedy, Romance
Übersetzung: Sibylle Hasse
Verlag: Manga Cult
Seiten: 146
Preis: 7,99 € | Großformat
Leseprobe
Worum geht es?
Chiyo Sakura nimmt eines Tages all ihren Mut zusammen und gesteht ihrem Mitschüler Nozaki ihre Liebe. Doch der scheint ihr Liebesgeständnis nicht zu verstehen. Nozaki gibt ihr kurzerhand ein Autogramm und nimmt sie nach einer Serie von weiteren Missverständnissen schließlich mit nach zu sich nach Hause.
Dort findet Sakura heraus, dass er als Shojo-Mangaka arbeitet und Nozaki davon ausgegangen ist, dass sie hinter sein Geheimnis gekommen ist und ihn bei seiner Arbeit unterstützen möchte. Sakura wird Teil des engen Kreises um Nozaki und muss feststellen, dass er ziemlich Begriffsstutzig ist, was die Liebe angeht.
Meine Meinung
Meine große Sorge bei dem Manga war der 4-Koma-Stil. Ich war mir nicht sicher, wie gut der funktionieren würde. Einige Manga in dem Stil habe ich probiert, meist passte es für mich aber nicht. Hier ist es für mich aufgegangen. Auch wenn der Manga in dieser Darstellungsform gezeichnet ist, konnte ich dem Ganzen gut folgen. Die Gags waren gut eingebaut und es gab einen roten Faden, der sich durch den Manga zog.
Der Zeichenstil in dem Manga ist sehr einfach gehalten und meist wird auf detaillierte Hintergründe verzichtet. Die jeweiligen Charaktere sind sehr unterschiedlich gestaltet und man kann sie sehr leicht auseinanderhalten.
Shojo Mangaka Nozaki-kun ist ein Manga, der die Klischees von Shojo-Reihen auf’s Korn nimmt, ohne dabei die Zielgruppe zu beleidigen. Die einzelnen Kapitel behandeln oft alltägliche Szenen, die sich in der Schule oder aber in der Freizeit und bei der Arbeit am Manga von Nozaki abspielen. Romantisch wird es auch, allerdings natürlich nicht, wie man es vielleicht erwarten würde, denn egal was Sakura versucht, Nozaki scheint in Sachen Liebe einfach ein Brett vor dem Kopf zu haben.
Die Reihe bietet im ersten Band eine breite und vielfältige Palette an Charakteren, die alle durchaus typische Shojo-Charaktere darstellen, wenn man tiefer blickt, aber genau das Gegenteil sind. Nozaki selbst ist der große, stille, mysteriöse Shojo-Romance-Held, der sich aber als Shojo-Mankaga herausstellt, der nicht wirklich auf die Welt um sich achtet. Sein Freund Mikoshiba scheint nach außen hin der typische Schulprinz zu sein, ist in Wirklichkeit aber superschüchtern und kommt schnell in Verlegenheit. Mikoshiba flirtet viel, kurz darauf aber merkt man, wie peinlich ihm seine eigenen Anmachsprüche sind.
Hinzu kommen Hiro und Kashima, die beide in der Theater AG der Schule sind. Während Hiro in Nozakis Mangateam ist, weiß Kashima nichts von den schulischen Nebenbeschäftigungen. Kashima ein Mädchen, wird aber dennoch von ihren Mitschülerinnen umschwärmt und steht immer im Mittelpunkt. Sie nimmt ihre Aufgaben in der Theater AG nicht wirklich ernst und so ist Hiro immer damit beschäftigt, sie einzufangen. Er neigt dazu, mit Gewalt zu reagieren, etwas zu werfen, sie zu schwingen zu schlagen. Im Grunde nimmt er also häufig die Rolle der Tsundere ein.
Am Rand wird auch Seo vorgestellt, deren untaktvolles Auftreten so gar nicht zu ihrer Rolle als Star der Chor AG passen will.
Die Charaktere sind doch stark überzeichnet, hatten aber alle ihren eigenen Charme und gingen mir nicht schon nach dem ersten Band auf die Nerven, was durchaus die Schwierigkeit bei Gag-Manga sein kann.
Positiv hervorzuheben ist auch, dass sich Manga Cult bei diesem Manga entschieden hat, ihn trotz Großformat für einen Preis von 7,99€ anzubieten, da er weniger Seiten aufweist, als normal üblich ist.
Zusammenfassung & Bewertung
4-Koma-Stil und Comedy ist immer so eine Sache, bei der es auf den Geschmack des Lesers ankommt. Mir aber hat der erste Band von Shojo-Mangaka Nozaki-kun sehr gut gefallen und ich habe mich sehr unterhalten gefühlt. Besonders wenn man viele Shojo-Manga gelesen hat, kann man die jeweiligen Witze sehr gut verstehen und sich köstlich darüber amüsieren.
Ich bin schon gespannt, wie es im zweiten Band weiterlaufen wird.