Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

The Kingdoms of Ruin (Band 1) - Manga Rezension

The Kingdoms of Ruin (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

The Kingdoms of Ruin erscheint in Japan bereits seit dem April 2019 unter dem Originaltitel Hametsu no Oukoku in der Comic Garden. Gezeichnet ist der Manga von yoruhashi, für den es gleichzeitig die erste Reihe ist.

Auf dem deutschen Markt liegt die Lizenz bei Kazé Deutschland/Crunchyroll, die den Titel seit Juli 2022 veröffentlichen.

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Text&Zeichnungen: yoruhashi | Originaltitel: Hametsu no Oukoku | Übersetzung: Jürgen Seebeck| Verlag: KAZÉ Manga | Genre: Action, Fantasy| Preis: 10,00€ | Großformat |  Weitere Informationen

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Wie war’s?

Die Menschheit hat sehr lange Zeit in Harmonie mit Hexen gelebt. Doch dank der Technologie ist die Menschheit der Auffassung, dass die Macht der Hexen überflüssig geworden ist. Aus Verbitterung und Angst beginnt die größte Nation der Welt eine brutale Hexenjagd. Chloe, eine berühmte Eishexe, ist mit ihrem menschlichen Lehrling Adonis auf der Flucht. Doch sie werden von den Menschen eingeholt, Chloe auf offener Straße hingerichtet und Adonis eingesperrt. Nachdem er mit ansehen musste, wie seine geliebte Lehrerin starb, schwört Adonis Rache an dem Imperium, das ihm alles genommen hat.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adonis. Nachdem er mitansehen musste, wie seine Lehrerin öffentlich hingerichtet wurde, ist er von Rachedurst eingenommen. Man kann seinen Schmerz über den Verlust einer geliebten Person nachempfinden, die ihm einen Sinn im Leben gab, als sie ihn als Lehrling aufnahm.

So ist den ganzen Band von Verbitterung und Hass erfüllt, was aus Adonis’ Sicht verständlich ist. Die Schlachten sind grausam, und einige Szenen zeigen die dunkle Seite der Menschheit, wenn es um den Krieg geht. Der Mensch will die Macht nur für sich selbst. Er zerstört alles, was ihm Angst macht, alles, was anders ist. Wenn sich etwas zu sehr von ihm unterscheidet, tut er alles, um es zu unterdrücken.

Der Manga ist vom Verlag ab 18 Jahren eingestuft, was aus meiner Sicht auch völlig zutreffend ist. Der Manga ist voll von blutigen und verstörenden Szenen. Es gibt eine Menge von sehr detaillierten Todesszenen, und es kann für einige Leser*innen mit oder ohne Kontext verstörend sein. Der Missbrauch von Frauen ist offen gesagt schwer zu ertragen, vor allem, wenn wir erfahren, dass die Bewohner der Internierungslager für ihre Unterkunft und Verpflegung “bezahlen” sollen, indem sie gezwungen werden, den Männern, die den Ort beaufsichtigen, sexuell zu dienen.

Genau darin liegt aber auch eines der großen Probleme des ersten Bandes. Man kann nur schwer herausfinden, wohin die Handlung eigentlich möchte. Zeitweise wirkt es so, als ruhe man sich erzählerisch zu viel auf den Schockmomenten und der Action aus.

Die Welt, die der Mangaka erschafft, ist in ihren Grundzügen solide aufgebaut. Manche Dinge erinnern uns an unsere eigene, während andererseits von Königtum und Hexerei die Rede ist. Es gibt die Menschen und die Hexen. Die Welt der Menschen hat sich dank der Wissenschaft und Technologie gut entwickelt, aber sie sind zu dem Schluss gekommen, dass sie die Hexen nicht mehr brauchen, und noch schlimmer, dass sie sie loswerden müssen. Die Welt, in die wir eintauchen, ist faszinierend, geheimnisvoll, fremd, furchteinflößend und verstörend zugleich.

Frauen können von Natur aus Magie anwenden. Männer, wie Adonis, können das Zaubern lernen, indem sie mit einer speziellen magischen Feder schreiben. Dadurch gelingt es den Mangaka zugleich ein interessantes Element in Bezug auf Adonis zu schaffen.

Gleichzeitig wirken aber auch einige Ideen dieser Welt skurril. Ausgerechnet das Smartphone wird als die wichtigste Innovation der Technik herausgestellt und als die Erfindung herausgestellt, mit der der Krieg angetrieben ist und Magie überflüssig sein soll. Dabei scheint der Rest der Welt nicht so recht mit dem hochmodernen Smartphone zusammenzupassen und ähnliche Technologien fehlen ebenfalls.

Kazé/Crunchyroll bringt den Manga im Großformat und ab einem Alter von 18 Jahren, was angesichts der Gewaltdarstellungen nachvollziehbar ist.

Fazit

Bei The Kingdoms of Ruin bekommt man einen dunklen, blutigen erster Band mit einer durchaus rasanten Handlung, bei der die Ereignisse schnell aufeinanderfolgen. Die Welt und die Prämisse an sich haben mir sehr gut gefallen. Sie greift die Codes unserer Welt auf und es gibt immer wieder Anknüpfungspunkte, aber gleichzeitig hat sie Originalität in Bezug auf die Magie und die Intrige, die mit den Hexen verbunden ist.

Ansonsten bin ich mir noch nicht sicher, wohin die Reihe eigentlich möchte. Ich hatte das Gefühl, man ruht sich erzählerisch zu viel auf den Schockmomenten und der Action aus. Einige Dinge lassen sich zwar im Hintergrund erahnen, aber so ganz hat mich die Story einfach (noch) nicht abgeholt.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von KAZÉ-Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

One Comment

  • Lajraa

    8. Oktober 2023 at 3:15

    Hallo,
    mich fassziniert der Manga genau weil wir es nicht sehen wohin die Story geht. Ich bin übrigen viel weiter gekommen mir der englishen Ausgabe und kann sagen,dass es Wendungen kommen auf die man nicht bereit ist [ die eine direkt im Königteich ist so bizarr].
    Es gibt moralisch gesehen keinen guten Character, den man anfeuert möchte. Genau das zieht mich an! Es gibt keine HERO STORY!

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