[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Boys-Love-Titel bespreche ich nicht sehr häufig auf meinem Blog und zuletzt habe ich sie auf weniger als Rezensionsexemplar angefragt. Eine Ausnahme bildet The Most Distant Love, der mich durch sein Cover, seine Zeichnungen und seine Zusammenfassung bei der Ankündigung direkt angesprochen haben.
The Most Distant Love stammt aus der Feder von Mitsuaki Asou, von der bei Hayabusa Manga bereits der Omegaverse-Manga Renaissance erschienen war. The Most Distant Love war in Japan zunächst auf einen Band ausgelegt, inzwischen wurde die Reihe aber fortgesetzt. Der Manga erscheint im GUSH-Magazin, welches unter anderem auch verschiedene Titel von Mangaka Junko beheimatet.
Story & Zeichnungen: Mitsuaki Asou | Originaltitel: Sekai de Ichiban Tooi Koi | Übersetzung: Anne Klink | Genre: Drama, Romance, Boys Love | Verlag: Hayabusa| Preis: 8,00€ | Weitere Informationen zum Titel
Wie war’s?
Der 29-jährige Isuzu Ayumu ist ein hart arbeitender Investor an der Börse, leider aber unter hochgradiger Schwerhörigkeit, die ihn dazu veranlasst, Angebote eines Freundes in seiner Firma zu arbeiten immer wieder auzuschlagen. Er möchte niemanden zur Last fallen und befürchtet, in einem Büro mit anderen Mitarbeitern nicht zurechtzukommen. Er tut sich schwer, Beziehungen aufrechtzuerhalten, da die meisten seiner Partner ihn verlassen, weil sie das Gefühl haben, dass er sie nicht wirklich braucht.
Toka Mibu seinerseits ist ein leidenschaftlicher Geiger, der damit kämpft, seine Fähigkeiten zu verbessern. Künstlerisch befindet er sich in einer komplizierten Lage, denn er möchte spielen und dem Publikum Gefühle vermitteln, aber die Musik, die er spielt, erreicht viele andere nicht, sondern nur ihn selbst. Abwehrend und wütend, vor allem auf sich selbst, kämpft er mit seiner Situation. Als er kurz davor ist, das Geigenspiel aufzugeben, trifft er schließlich auf Isuzu.
Mit The Most Distant Love liefert Mangaka Mitsuaki Asou einen gefühlvollen Boys-Love-Manga, der vor allem die Leserschaft ansprechen dürfte, die auf der Suche nach einem ruhigen und realistischen Werk ist. In dem Manga geht es viel um Kommunikation. Asou macht deutlich, wie schwer es sein kann, Gefühle und Emotionen an Menschen zu vermitteln und wie man die Distanz zwischen Menschen überwindet, indem man aus seiner Komfortzone herausgeht.
Wir haben hier zwei Welten, die aufeinanderprallen: Isuzus geheimnisvolle Stille, die ihn isoliert und Tokas rohe und unverstandene Musik, die er selbst nicht in der Lage ist, zu beherrschen.
Das Thema der Kommunikation zieht sich wie ein roter Band in Faden und zieht auch auf intelligente Weise im anspruchsvollen Geigenspiel von Toka wider. Denn ähnlich wie Isuzu tut auch er sich schwer, die Menschen zu erreichen und seine Gefühle und Emotionen verständlich rüberzubringen. Er hat sich das Geigenspielen autodidaktisch mit Hilfe von Videos und Musikstücken beigebracht und obwohl viele sogar neidisch auf sein Talent sind, hadert er nach der Aufnahme an der Universität, weil er keine Noten lesen kann und seine Musik nicht beim Zuhörer anzukommen scheint.
Erst die Begegnung mit Isuzu lässt ihn langsam aber stetig sein Spiel neu entdecken und er beginnt herauszufinden, wo er seine Zukunft sieht. Je besser er die Kommunikationsprobleme von Isuzu versteht, desto mehr scheint dieses Verständnis in sein Geigenspiel einzufließen.
Aber auch Isuzu kann etwas aus der Freundschaft mitnehmen. Er wurde von klein auf erzogen Selbstständig zu sein und die Mangaka macht gut deutlich, dass er sehr gut in der Lage ist, sein Leben ohne Hilfe zu gestalten. Doch durch Toka lernt er, dass es keineswegs ein Problem darstellt, auch mal um Hilfe zu bitten und sich auf einen anderen Menschen zu verlassen.
Isuzu und Toka sind einsame Menschen, die sich begegnen und ihre Einsamkeit gegenseitig füllen. Der Romance-Part der Geschichte schreitet angenehm voran und man spürt, wie sich zwischen den Figuren langsam aber sicher etwas mehr entwickelt als nur pure Freundschaft.
Mitsuaki Asous Stil passt sehr gut zu dem Manga. Ihre von feinen Linien durchzogenen Zeichnungen haben eine gewisse Zerbrechlichkeit. Die Figuren sind ausdrucksstark und Emotionen werden gut abgebildet, so dass der Titel in vielen Szenen ohne Text auskommen kann.
Auch der Einsatz der Hilfsmittel in Isuzus Alltag ist gut dargestellt, was zeigt, dass sich die Mangaka wirklich mit der Thematik ihres Mangas auseinandergesetzt hat. ⠀
Hayabusa Manga bringt den Titel im kleinen Taschenbuchformat. Für den Buchumschlag wurde ein aquarellartiges Papier gewählt, was sehr gut zu dem Manga passt und ihm noch einmal das gewisse Extra verleiht. Darüber hinaus gibt es eine Farbseite und die bei Boys-Love-Titeln übliche SNS-Card.
Fazit
Mit The Most Distant Love erhält die Leserschaft einen ruhigen Boys-Love-Titel, der sich gefühlvoll mit dem Thema der Kommunikation auseinandersetzt. Sowohl Einsteiger als auch erfahrende Boys-Love-Leser*innen dürften hier einen Manga finden, der durchaus Etwas bietet, mit dem er sich von anderen Veröffentlichungen im Genre absetzen kann.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!