Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

The Yakuza's Bias - Rezension Band 1

The Yakuza’s Bias (Band 1)

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Ich bin ehrlich: Ich habe lange gezögert, bis ich The Yakuza’s Bias auf meine Leseliste gesetzt hat. Denn irgendwie habe ich gerade das Gefühl, Yakzua-Comedy sprießen wie Pilze aus dem Boden. Am Ende war ich aber doch zu neugierig auf den Manga und wollte unbedingt reinschauen.

Die Reihe stammt aus der Feder von Teki Yatsuda, die noch nicht auf viele große Veröffentlichungen zurückblickt. Auf dem internationalen Markt dürfte die Mangaka vor allem für den Boys-Love-Einzelband A Home far Away bekannt sein, welcher in den USA bei KUMA veröffentlicht wurde. Eine deutsche Veröffentlichung ist bei Carlsen ebenfalls in Planung, wurde aber zuletzt mehrmals verschoben. Im August soll es nun endlich so weit sein.

Mit The Yakuza’s Bias begibt sich die Mangaka in ein völlig anderes Metier. Yakuza no Oshigoto, wie die Reihe in Originalsprache heißt, erscheint seit dem Juni 2021 bei Comic Pool. Ein Magazin, welches unter anderem auch Wotakoi oder Life Lessons with Uramichi beherbergt. Aktuell sind in Japan zwei Bände erschienen.

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Story & Zeichnungen: Teki Yatsuda | Originaltitel: Yakuza no Oshigoto | Genre: Comedy | Verlag: Kodansha | Aktueller Preis bei Walt’s: 9,74€ (Stand:12.06.2023)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Ken Kanashiro, der erste Leutnant des gefürchteten Washio-Clans der Yakuza-Organisation, führte stets ein Leben im Einklang mit dem Kodex der japanischen Unterwelt, in der Loyalität und enge Bindungen unter den Mitgliedern von größter Bedeutung sind. Bisher hatte Ken keine Zeit für Hobbys. Ein Umstand, der sich jedoch schlagartig ändert, nachdem er eine Dokumentation über die beliebte K-Pop-Boygroup My Night With (MNW) anschaut. Denn als er sieht, wie viel Mühe die Mitglieder in ihr Handwerk stecken und wie engagiert sie auf und neben der Bühne sind, kann Ken nicht anders, als sie zu bewundern.

Ken ist nicht der Einzige, den MNW aus den Socken haut. Seine Untergebenen und sogar Feinde beteiligen sich an all den einzigartigen Aktivitäten. Die Gewalt der Yakuza-Welt durch die rastlose Verfolgung der Inhalte von MNW ersetzt. Sei es von der Wahl eines Lieblingsmitglieds oder der Austausch seltener Fotokarten mit den schönsten Selfies der Mitglieder. Denn egal wie hart jemand ist, die inspirierenden Jungs, die ihre Liebe durch Musik teilen, schaffen es dennoch, ihn für sich zu gewinnen.

Die Liste der Manga, in denen Yakuza-Mitglieder Dinge machen, die nicht zum Gangster-Charakter passen, ist seit Yakuza goes Hausmann zweifelsohne länger geworden. Und hier fügt sich The Yakuza’s Bias nahtlos ein, indem der raue Ken zu einem riesigen Fan von Jun wird, einem Mitglied einer K-Pop-Band. Ein Yakuza-Boss, der sich für ein K-Pop-Idol begeistert, mag nicht unbedingt das sein, was einem bei einem “Gag”- oder “Comedy”-Manga als erstes in den Sinn kommt. Darüber hinaus stellt Comedy definitiv eines der Genres dar, die es schwer machen, eine breite Masse zu begeistern, da Humor individuell unterschiedlich wahrgenommen wird.

Die Mangaka baut vor allem auf Situationskomik. Die Serie mischt den trockenen Humor von Yakuza goes Hausmann mit der glitzernden Welt des K-Pop. Die meisten Witze drehen sich darum, wie seltsam es ist, dass ein Berufsverbrecher von einem Boyband-Sänger besessen ist wie ein Teenager-Mädchen.

Sei es, dass er sich durch Webseiten Merch besorgt, sich mit der Frau des Chefs darüber streitet, wer das beste Mitglied der Band ist, oder dass er als “Yaccuzi” auf Twitter viele Follower findet oder mit seiner Fanfiction wahnsinnig populär wird. Als ein rivalisierender Gangster aus einer anderen Familie in den Strudel der Fangemeinde hineingezogen wird, gehen die beiden Männer gemeinsam auf Konzerte, sehr zur Verblüffung anderer Fans und der Band.

Ken ist wie jeder andere Fan, was seine Leidenschaft für seine Band angeht, aber seine Denkweise ist ganz und gar Yakuza, und so ist sein erster Gedanke, Dinge zu tun wie einen Finger als Teil eines Handels abzuschneiden oder Jun zu bitten, sein “Aniki” zu sein, ein Begriff, der in der Welt des organisierten Verbrechens zusätzliche Bedeutung hat.

Es ist unglaublich witzig und der Band findet immer wieder Wege, das Rad mit seinem Humor neu zu erfinden und es taucht bequem in die Details und die Welt der Idol- und Fan-Kultur ein.

Auch wenn man kein K-Pop-Fan ist, so sind es dennoch Situationen, die man auch aus anderen Fanbereichen kennt, wodurch der Humor sicherlich eine breitere Masse ansprechen wird, als Comedy-Manga, bei denen es schwierig wird, die Komik zu verstehen, weil man sich mit der japanischen Kultur wenig auskennt.

Und auch wenn seine Leidenschaft größtenteils zum Lachen ist, ist es doch irgendwie schön, zu sehen, wie Ken so viel Glück in etwas findet, das er vorher nicht einmal in Betracht gezogen hat.

Mangaka Teki Yatsuda hat einen durchaus realistischen und detaillierten Zeichenstil, dennoch ist sie in der Lage ihren Stil mit glatteren und einfacheren Abbildungen in Einklang zu bringen, um die Komik rüberzubringen. Dabei setzt sie vor allem auf übertriebene Mimik bei den Charakteren. Die Hintergründe sind einfacher gestaltet, was aber durchaus zum Genre passt.

Kodansha Manga veröffentlicht den Titel im Großformat. Neben einer Farbseite wurde der Manga auch mit einer schicken Cover-Veredlung ausgestattet, in dem bestimmte Elemente durch Metalloptik hervorgehoben sind.

Fazit

The Yakuza’s Bias ist ein Manga, der vor allem für diejenigen genau die richtige Wahl ist, die Spaß an Comedy-Manga haben und sich eine Mischung aus K-Pop und Yakuza goes Hausmann wünschen.

Mir hat der erste Band gut gefallen, ich bin aber noch skeptisch, ob mich der Manga wirklich über eine große Strecke unterhält. Lasse mich da aber gerne positiv überraschen.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

Viele Titel sind direkt bestellbar. Seid ihr auf der Suche nach bestimmten Titeln, könnt ihr auch direkt per E-Mail an das Team wenden.  The Yakuza’s Bias findet ihr an dieser Stelle.

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