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We’re On Our Own From Here ist ein Boys-Love-Einzelband von Mangaka Yu Machio. Der Band war ihre erste Veröffentlichung und lief im Magazin Gateau von Ichijinsha, einer Tochtergesellschaft von Kodansha. Eben dort wurde der Titel als Digital-Only-Lizenz auf dem US-Markt veröffentlicht.
Eine deutsche Lizenz zu dem Titel gibt es bisher noch nicht.
Story & Zeichnungen: Yu Machio | Originaltitel: Kono Saki wa Futarikiri de |Genre: Boys Love, Drama, LGBTQ+ | Verlag: Kodansha| Preis: (Ebook-Version): 9,49€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren) | In einem Band abgeschlossen
Wie war’s?
In dem Manga geht es um Haruki und Ryusuke, die seit Jahren befreundet sind. Haruki ist seit der Mittelschule in seinen besten Freund verliebt. Er hat jedoch nie etwas gesagt, weil er die Beziehung, die er mit ihm hat, nicht ruinieren will. Aber als ein Mädchen anfängt, immer in Ryusukes Nähe zu sein, gerät Haruki in Panik und gesteht ihm seine Liebe. Zu seiner Überraschung bittet Ryusuke ihn um ein Date.
In dem recht kurzen Einzelband geht es nicht um das Zusammenkommen an sich, sondern viel mehr um den Umgang mit den alltäglichen Ängsten, die durch die homosexuelle Beziehung entstehen.
Insbesondere Haruki, der eigentlich schon immer wusste, dass er homosexuell ist, hadert gleichzeitig auch mit sich. Er redet sich ein, dass seine Anziehung zu seinem besten Freund etwas “seltsames” oder “falsches” sei. Er macht sich auch Sorgen, dass er seinen besten Freund verlieren könnte, wenn er es ihm seine Liebe gesteht, vielmehr scheint ihm aber zu beschäftigen, dass er diese Gefühle überhaupt hat.
Im Vergleich zu Haruki ist Ryusuke ein Charakter, der auf den ersten Blick wenig Eigendynamik mitbringt. Da Haruki die Rolle des Erzählers einnimmt, erhält die Leserschaft nur wenig Einblick in seine Gedankenwelt. Dennoch ist klar, dass er jemand ist, der wichtig ist für die Entwicklung von Haruki. Ryusuke ist der handelnde Charakter der Geschichte. Er ist derjenige, der Haruki dabei hilft, zu verstehen, dass mit ihm nichts falsch ist. Er bittet seinen Freund um ein Date und als dieser ihn küsst und sich dafür entschuldigt, weil er so “eklig” sei, widerspricht Ryusuki.
Ryusuke bemüht sich, Harukis Probleme zu verstehen und zu begreifen, was ihm in der Beziehung Unbehagen bereitet. Es ist recht schnell deutlich, dass er eigentlich nicht damit einverstanden ist, dass die Beziehung etwas ist, was sie unbedingt Geheimhalten müssen. Dennoch passt er sich Haruki an und zeigt ihm mit kleinen Gesten, dass alles in Ordnung ist und sie nichts Verbotenes tun. Er sucht nach Orten, an denen sie Händchen halten oder sich küssen können, ohne dabei die Aufmerksamkeit der anderen zu erregen.
Und so ist Ryusuke, wenn auch vor allem zwischen den Zeilen, doch eine bedeutende Figur in der Geschichte, die in einem ruhigen Storyverlauf viel zu erzählen hat. Er ist es, der mit seinem offenen Handeln nach und nach Haruki zeigt, dass ihre Beziehung zueinander völlig in Ordnung ist und es nichts gibt, für das er sich schämen muss.
Der Zeichenstil von Mangaka Yu Machio passt dabei sehr gut zur Atmosphäre der Geschichte. Die dünnen Linien zusammen mit den leichten Grautönen und vielen weißen Flächen wirken sauber und elegant. Die Mimik und die Körpersprache der Figuren sind gut ausgearbeitet und schaffen es, dem Titel die nötige Emotionalität zu verschaffen.
Fazit
We’re On Our Own From Here beeindruckt vor allem durch den Umgang mit den alltäglichen Ängsten, die eine homosexuelle Beziehung mit sich bringt. Während oft das Sexuelle als der Höhepunkt angesehen wird, ist es hier ganz anders und der Höhepunkt wird durch eine Szene geliefert, in der Haruki begreifen muss, dass er Ryusuke nicht seiner Zukunft beraubt.
We’re on Our Own from Here hätte durchaus länger sein können, aber es wird dennoch eine runde Geschichte erzählt. Definitiv ein Manga, den ich noch häufiger Lesen werde.