Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Chainsaw Man - Band 1

Chainsaw Man (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Das moderne Bild, was das große Publikum von der Shonen-Jump hat, ist durch Serien wie Naruto, One Piece, Bleach oder auch Haikyu gezeichnet. Dass die Jump aber auch durchaus gewalttätiger kann, zeigte sich zuletzt durch Reihen wie Jujutsu Kaisen oder Chainsaw Man.

Chainsaw Man wird von Tatsuki Fujimoto geschrieben und gezeichnet. Ihn dürfte das deutsche Publikum vor allem durch Fire Punch kennen, welches KAZÉ Manga veröffentlichte. Chainsaw Man machte sein Debüt im Dezember 2018 in der Shonen Jump, befindet sich aber wohl bereits in seinem finalen Arc. Aktuell sind neun Bände der Reihe in Japan erschienen.

ECKDATEN ZUM MANGA

Text&Zeichnungen: Tatsuki Fujimoto
Originaltitel: Chainsaw Man
Zielgruppe: Shonen | Genre: Action, Horror
Verlag: Egmont Manga
Preis: 7,00 €

Weitere Informationen & Leseprobe

Worum geht’s?

Denji hat einen Berg von Schulden und lebt in einer Welt voller blutrünstiger Monster, die man Teufel nennt. Als Denji dem kleinen Teufel Pochita das Leben rettet, schließen die beiden einen Pakt und schreiten von nun an gemeinsam durch’s Leben. Doch dann nehmen die Dinge eine schlimme Wendung, als die Mafia Denji ermorden will. In einen Hinterhalt gelockt, scheint die Lage für den jungen Mann aussichtslos …

Wie war’s?

Die Geschichte von Chainsaw Man folgt Denji, einem jungen Teufelsjäger, der verzweifelt versucht, die Schulden seines verstorbenen Vaters gegenüber den Yakuza zu begleichen. Zusammen mit seinem Partner, einem Kettensägenteufel namens Pochita, kommt er trotz vieler Aufträge kaum über die Runden, da er den Großteil des Geldes an die Mafia abdrücken muss. Dann allerdings geraten die Beiden in einen Hinterhalt und Denji wird brutal getötet, was Pochita dazu bewegt, sich mit ihm zu verbinden, um sein Leben zu retten. So wird Denji zu Chainsaw Man.
Seine neuen Kräfte erwecken schnell die Aufmerksamkeit eines Spezialkommandos, welches ihn unter seine Fittiche nimmt.

Die Handlung von Chainsaw Man legt im ersten Band ein schnelles Tempo vor und der Mangaka bringt gleich einige, kleine Handlungsstränge im ersten Band unter. Dennoch schafft er es, dass es für den Leser interessant bleibt und er die Welt, in der Denji lebt, besser verstehen kann. Man sollte sich dabei von der Magazin-Veröffentlichung in der Shonen Jump nicht täuschen lassen. Chainsaw Man schlägt in die Kerbe der brutaleren Jump-Veröffentlichungen, weshalb Egmont Manga diesen Titel auch erst ab 16 Jahren aufwärts empfiehlt.

Der Hauptcharakter hat interessante Züge und kann sich insbesondere von den bekannten Jump-Charakteren absetzen. Denji ist keinesfalls sympathisch, aber doch kann man mit ihm fühlen. Er möchte einfach nur ein normales Leben führen. Gutes Essen haben (was für ihn schon ein Brot mit Marmelade ist), sich verlieben und glücklich und friedlich durch’s Leben geben. Andererseits fällt es schwer, ihn ernst zu nehmen, da er nicht wirklich für sich selber denkt. Was allerdings auch seinen Ursprung hat, weil er einfach daran gewöhnt ist, dass zu tun, was man ihm sagt, um über die Runden zu kommen. Denji ist auch ein bisschen pervers. Sein Wunsch, Brüste zu berühren, egal ob von Makima oder Power, ist ziemlich groß.

An dieser Stelle rutscht es Tatsuki Fujimoto aber nicht in billigen Fanservice oder Ecchi ab und obwohl Denji diesen doch eher unüblichen Lebenswunsch hat, geht er nie zu weit und vergreift sich an den weiblichen Charakteren. Dennoch muss auch gesagt werden, dass diese sexuellen Anspielungen und Witze als Comic-Relief in dem Band nicht immer funktionieren und ab und an fehl am Platz wirken.

Trotzdem kann man sagen, dass Denji als Charakter einige Dimensionen hat und das macht ihn ziemlich interessant und einzigartig.

Makima, die Denji für die Abteilung der öffentlichen Sicherheit aufliest, scheint hingegen sehr direkt zu sein und weiß genau, was sie möchte. Ihre Ziele sind aber auch noch nicht komplett zu durchschauen und es bleibt abzuwarten, was sie wirklich vorhat. Daneben lernen wir auch Aki Hayakawa und Power kennen. Aki Hayakawa wird Denji als Partner zugeteilt, gibt diesem jedoch schnell zu verstehen, dass er absolut nichts von ihm hält und mit seiner Lebenseinstellung nicht viel anfangen kann. Schließlich haben wir noch Power, die von einem Teufel besessen ist und eine ziemlich wilde und ausnutzende Seite zu haben scheint. Von ihr haben die Leser*innen im ersten Band noch nicht viel zu sehen bekommen, abgesehen vom finalen Arc, der erst im zweiten Band aufgelöst werden wird.

Tatsuki Fujimoto Artwork im ersten Band ist einzigartig und unverwechselbar. Die Zeichnungen sind rau und ungeschliffen, wirken aber in Kampfszenen auch besonders detailliert. Das Charakterdesign an sich ist doch eher einfach gehalten, während die Designs der jeweiligen Teufel doch kreativ und umfangreicher sind. Der doch unperfekt scheinende Stil passt aber gut zur blutigen Story von Chainsaw Man.

Der erste Band wurde von Egmont Manga zudem in einer limitierten Auflage mit einem Plastik-Umschlag ausgestattet. Der ist sehr gut verarbeitet und passt zum Design des eigentlichen Umschlages.

Fazit & Bewertung

Chainsaw Man ist auf jeden Fall neu und anders. Der erste Band der Reihe war interessant und das schnelle Tempo funktionierte gut, wenn auch die Charakterisierung der Nebenfiguren ein wenig darunter leidet. Denji ragt dort bisher klar heraus, weil sich bei ihm bereits eine Vielschichtigkeit erkennen lässt.
Die Grundgeschichte ist bisher ziemlich einfach gehalten und hier bleibt abzuwarten, ob uns noch etwas Größeres erwartet. Bisher geht es einfach nur um einzelne Aufträge für die Teufelsjäger, die es zu erfüllen geht.

Nicht immer gepasst hat aus meiner persönlichen Sicht der Humor. Insbesondere der Comic-Relief, der zum Teil auf sexuelle Witze gebaut wurde, passte nicht immer in die jeweilige Situation und wirkte dadurch eher fehl am Platz. Wenn es auch nicht in eine überbeanspruchte Fanservice-Richtung ging. Das Potential aber, war für mich da und ich werde sicherlich auch zu den kommenden Bänden greifen.

bewertung 4 5 Manga

Vielen Dank an Egmont Manga für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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