Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

When a Cat Faces West Manga Yuki Urushibara

When a Cat Faces West (Band 1)

Während auf dem deutschen Markt bislang nur Mushishi von Mangaka Yuki Urushibara erschienen ist, startete auf dem US-Markt jüngst im digitalen Format eine neue Reihe der Mangaka. When a Cat Faces West erschien vom April 2018 bis zum Dezember 2020 im Seinen-Magazin Afternoon des Verlags Kodansha. Darüber hinaus wurden drei Sammelbände veröffentlicht.

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Story & Zeichnungen: Yuki Urushibara | Originaltitel: Neko ga Nishi Mukya |Zielgruppe: SeinenGenre: Mystery, Slice-of-Life, Drama| Verlag: Kodansha| Preis: (Ebook-Version): 10,99€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren) | In drei Bänden abgeschlossen

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Wie war’s?

Der erste Band beginnt damit, dass Chima auf der Suche nach einem Nebenjob ist. Sie wird von der Stadtverwaltung zu “Hirota Flow” geschickt, in der Annahme, dass sie ein Vorstellungsgespräch führen wird. Doch anders als erwartet, hält sich Hirota damit nicht lange auf und sie findet sich mitten in einem Job wieder.

Hirota arbeitet in der kleinen Küstenstadt als Flow-Experte. Flow, das sind übernatürliche Phänomene, in denen sich die Umwelt und Dinge verändern können. Hirota wird auf Anfrage der Stadtverwaltung oder von Privatpersonen tätig, um die Ursache der Flows zu ergründen und zu versuchen, die Welt wieder in den Normalzustand zu bringen. Bei seinen Einsätzen wird er von Shacho, einem großen weißen Kater unterstützt.

When a Cat Faces West wird episodisch erzählt. Der erste Band besteht aus insgesamt sechs Kapiteln, die jeweils in sich abgeschlossen sind. Ein Konzept, welches die Mangaka bereits bei ihrem bekanntesten Titel Mushishi verfolgte, der dieser Reihe durchaus in seiner Grundidee ähnelt. Die Kapitel können dabei durchaus unabhängig voneinander gelesen werden, wobei sie auch lose miteinander verknüpft sind und Hintergrundinformationen zu den Charakteren offenbaren.

In jedem Kapitel steht eine neue Art von Flow im Vordergrund. Hirota wird in vielen Fällen zur Hilfe gerufen, manchmal trifft er aber auch durch Zufall auf ein Flow-Ereignis. Der Manga folgt einem sehr einfachen Schema, bei dem Chima, Hirota und Shacho in jedem der sechs Kapitel dieses ersten Bandes mit einem neuen seltsamen Phänomen konfrontiert werden.

Was die einzelnen Phänomene angeht, so liefert Urushibara im ersten Band eine schöne Abwechslung. Eine Kreuzung, bei der die Anzahl der Straßen von drei auf sieben gestiegen ist. Ein Kirschbaum, der statt im Frühling mitten im Sommer üppig blüht. In der dritten Geschichte verschwindet Shacho in ein “Katzenparadies”, während sich im vierten Kapitel alle Ecken eines Viertels abrunden. Später trifft das Trio auf einen Spiegel, durch den man endlos hindurchgehen kann und dabei in “Parallelwelten” landet. Die abschließende Geschichte befasst sich mit Gebäuden, die scheinbar verschwinden.

Yuki Urushibara hat sich mit dem Flow ein einfaches, aber effektives Konzept ausgedacht, welches es möglich macht, abwechslungsreiche Geschichte zu schaffen. Mal sind diese dramatisch, ein anders mal amüsant oder stimmen nachdenklich.

Der Flow ist nicht kontrollierbar und trifft oft ohne Vorwarnung ein. Während es Hirota manchmal gelingt, die Ursachen der Probleme zu finden, bleiben andere unerklärt. Während es ihnen hin und wieder gelingt, die Phänomene zu beenden, gibt es andere, bei denen sie nichts tun können, außer darauf zu warten, dass sich der Flow von selbst löst. Der Haken an der Sache ist, dass dies einige Tage, Monate oder Jahre dauern kann.

Die beiden Hauptcharaktere sind gut aufeinander abgestimmt. Wir haben den laschen und eher lockeren Hirota und die quirlige Chima, die sich nicht nur einmal über die Arbeitsmethoden ihres Chefs wundert. Für Auflockerung sorgt auch, dass man ihnen Kater Shacho an die Seite gestellt hat.

Die Zeichnungen von Yuki Urushibara haben einen hohen Wiedererkennungswert. Ihr doch skizzenhafter, aber einzigartiger Stil schafft insbesondere durch detaillierte Hintergründe eine tolle Grundatmosphäre. Die Panels sind übersichtlich gestaltet. Die Mangaka arbeitet viel mit in sich abgeschlossenen Panels, bricht diese starren Muster aber auch aus und arbeitet auf einigen Seiten auch mit Panel, die ohne Ränder funktionieren und zwischen die anderen eingebettet sind. Besondere Szenen hebt sie durch große Einzelbilder hervor, die auch mal über eine Doppelseite gehen können.

Fazit

When a Cat Faces West bietet im ersten Band einen atmosphärischen Start ab, in denen der Leserschaft das Phänomen Flow nähergebracht wird und die Charaktere kennenlernt. Der Titel ist zwar episodisch aufgebaut, bietet jedoch einiges an Abwechslung.

Zu empfehlen ist die Reihe aber dennoch vor allem Fans von Slice-of-Life-Titeln, die sich an ruhigen, aber dichten Erzählungen erfreuen.

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