Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Das dunkelgraue Chamäleon (Band 1) - Rezension

Das dunkelgraue Chamäleon (Band 1)

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Erschienen ist der bereits abgeschlossene Titel in Japan unter dem Namen Nibiiro no Chameleon vom Juli 2018 bis zum Juli 2020 im Magazin Comic Newtype von Kadokawa. Die Reihe ist in vier Bänden abgeschlossen.

Die Lizenz für den deutschen Markt sicherte sich Egmont Manga. Für Akira Kusagai ist es die erste Reihe im deutschsprachigen Raum.

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Text & Zeichnungen: Akira Kusagai | Originaltitel: Nibiiro no Chameleon | Übersetzung: Gandalf Bartholomäus| Verlag: Egmont Manga | Genre: ThrillerMystery | Preis: 12,00€ | Großformat | In vier Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen & Leseprobe

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Wie war’s?

Die Reihe erzählt uns über den Alltag von Yu, einem Killer in den Diensten der taiwanesischen Mafia, dessen Besonderheit darin besteht, dass er sich als schöne junge Frau verkleidet, um an seine Beute heranzukommen. Ein trügerischer Schein, der für seine Zielpersonen meist tödlich endet. Doch zwischen Jobs für seinen Boss führt Yu auch einen persönlichen Rachefeldzug.

Mangaka Akira Kasugai hat in Das dunkelgraue Chamäleon eine Geschichte in der Atmosphäre der 80er und 90er Jahre geschaffen.

Im ersten Band folgt die Geschichte einem klassischen Verlauf, wobei die Kapitel jedes Mal eine neue Mission für Yu beinhalten. Diese Aufträge führt er immer ohne Selbstmitleid aus, da seine Ziele aus dem einen oder anderen Grund immer Dreck am Stecken haben. Über diese Reihe von kleinen Fällen hinaus legt Kasugai einen roten Faden, der nach und nach an Substanz gewinnt, indem der Mangaka Yus Umfeld und vor allem die Details aufdeckt, die uns verstehen lassen, dass er seine Aufträge auch aus einem persönlicheren Grund ausführt und ein größeres Ziel verfolgt.

In Bezug auf die Handlung verläuft der Band eher in klassischen Bahnen und es fehlt das, womit sich die Reihe ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt verschaffen könnte. Eventuell auch, weil der letzte Schritt in Bezug auf Yu nicht gegangen wird. Er ist in erster Linie ein Profi und seine Fähigkeit, sich leicht in eine Frau zu verwandeln, ist in Wirklichkeit nur seine Arbeitsmethode und mehr nicht. Ein Aufhänger, um der Leserschaft die Reihe schmackhaft zu machen, die beim genaueren Hinsehen dann nicht mehr viel Eigenes beinhaltet.

Die Beziehung zwischen dem Helden und seiner Kollegin Jing bringt eine Prise Humor in die Handlung, die zwischen den “Missionen” des Attentats für eine Verschnaufpause sorgt. Diese Szenen sorgen für eine gewisse Leichtigkeit, die ein Gegengewicht zu rohen und gewalttätigen Panels rund um Yus Job zu sehen sind. Gleichzeitig könnten genau diese Szenen aber auch bei einem Teil der Leserschaft ins Gegenteil schwenken. Der Humor rund um Jing ist definitiv Geschmackssache. Jedes Mal, wenn sie mit Yu spicht, scheint sie völlig überdreht und verliebt in ihn, was auf Dauer anstrengend werden könnte.

Auch die übrigen Nebencharaktere wirken zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Reihe noch recht flach.

Dennoch hat der Band einiges an Potential, welches es in den kommenden Bänden zu nutzen gilt. Denn die Grundzutaten für einen guten Thriller sind durchaus vorhanden.

Der Mangaka Akira Kasugai liefert klare, präzise Zeichnungen, übertreibt es nicht mit Gore und schafft eine kleine, aber eindringliche Atmosphäre. Die Bewegungen und die Vielfalt der Perspektiven machen die Kämpfe flüssig, dynamisch und lebendig.

Egmont Mangas bringt den Titel in einem Großformat mit hellem, festen Papier. Darüber hinaus finden sich einige Farbseiten in dem Band. Durch die Extras, insbesondere wohl das Papier, fällt der Preis allerdings auch ein wenig höher aus als der Standard für Großformate. Zwölf Euro werden für einen Band fällig.

Fazit

Das dunkelgraue Chamäleon von Akira Kasugai liefert einen soliden Auftakt, hat aus meiner Sicht aber noch Luft nach oben. Die Grundzutaten für einen guten Thriller sind vorhanden, die intensive Atmosphäre eines solchen ist aber in Band eins noch nicht auf mich übergesprungen.

Ich bin aber dennoch gespannt, wohin uns die Reihe noch führen wird.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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