Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Glitch (Band 1) - Manga Review

Glitch (Band 1)

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Shima Shinya erregte erstmals Aufsehen in der Manga-Welt, als sie 2022 den 25. Japan Media Art Festival’s New Face Award für “Lost Lad London” gewann. Eine Reihe, die Yen Press inzwischen vollständig auf Englisch veröffentlicht hat.

Mit “Glitch” erscheint nun ein weiteres Werk von Shima Shinya auf dem US-Markt. In Japan wurde das Werk im Seinen-Magazin Comic Beam veröffentlicht, in welchem auch “Lost Lad London” lief. Das letzte Kapitel erschien im Juni 2023 und der Manga wird in vier Bänden abgeschlossen sein.

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Story & Zeichnungen: Shima Shinya| Originaltitel: Glitch | Genre: Science-Fiction, Mystery| Demografische Zielgruppe: Seinen | Verlag: Yen Press | Aktueller Preis bei Walt’s: 11,25€ (Stand:13.11.2023)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Minato und ihre Schwester Akira ziehen gemeinsam mit ihrer Mutter Noe nach Touka-cho. Doch schon bald fällt Minato etwas Seltsames auf: Riesige, pixelige Figuren, die durch ihre High School wandeln. Manchmal wirken sie wie zufällige Linien, während andere wie erkennbare Formen erscheinen, wie zum Beispiel ein riesiger Elch, den sie eines Tages auf dem Heimweg vom Laden sehen. Doch niemand in der Stadt scheint diese Figuren wahrzunehmen oder auch nur zu erwähnen.

Über den Straßen der Stadt erhebt sich ein gewaltiger, dicht bewaldeter Hügel, der Akira beunruhigende Träume beschert. Es heißt, man solle sich vor Wildschweinen in Acht nehmen, und gleichzeitig verschwinden Katzen auf mysteriöse Weise. Zudem wird den Kindern nahegelegt, nachts nicht auf die Straße zu gehen. Als Akira eines Nachts von einer seltsamen kleinen Kreatur vor ihrem Fenster überrascht wird, beschließt sie zusammen mit ihren neuen Freunden und Minato, dem Geheimnis der Stadt auf den Grund zu gehen und die Wahrheit über diese unheimlichen Vorkommnisse zu enthüllen.

Wie schon in dem vorherigen Werk verbindet Shima Shinya in “Glitch” eine einfache Mystery-Geschichte mit einem erfrischend einzigartigen Kunststil und einer ruhigen, aber geheimnisvollen Atmosphäre. In “Glitch” ergänzt ihr Artwork die Handlung auf besondere Weise und verstärkt den surrealen Charakter der mysteriösen Kleinstadt Touka-cho. Die “Glitches” oder Kreaturen, die in der Geschichte auftauchen, haben eine starke visuelle Wirkung, die sich auch auf die Panels auswirken.

Im Vergleich dazu können die Charaktere mitunter grob gezeichnet wirken und möglicherweise an einigen Stellen nicht perfekt ausgearbeitet sein, dennoch beeinträchtigt dies nicht die Stimmung des Mangas. Die Geschichte selbst verwendet wenig Text und vertraut auf gut strukturierte, meist große Panels, wodurch man relativ zügig durch den Band blättert. Dies trägt dazu bei, dass die Handlung flüssig und packend bleibt.

Der Auftakt von “Glitch” erschafft eine beklemmende Atmosphäre, indem er ein übernatürliches Geheimnis in einer Kleinstadt mit einem unverwechselbaren Zeichenstil verknüpft. Wir begleiten Minato, Akira und ihre Freunde, während sie versuchen, das Rätsel von Touka-cho zu lösen. Für die Einheimischen scheint das Unheimliche in der Stadt alltäglich zu sein. Niemand wundert sich beispielsweise über den Ladenbesitzer, dessen Kopf scheinbar nur aus Federn besteht, und selbst die merkwürdigen Schatten wirken für einige Bewohner der Stadt nicht sonderlich ungewöhnlich. Doch mit der Ankunft von Akira und Minato erwacht das Interesse ihrer neuen Freunde, die das Phänomen erforschen wollen. Was für die neuen Kinder seltsam erscheint, ist für die langjährigen Bewohner der Stadt hingegen völlig normal.

“Glitch” setzt weniger auf große Schockmomente, sondern vielmehr auf einen allmählichen Spannungsaufbau. Die Handlung wird geschickt gehandhabt und endet mit einer überraschenden neuen Wendung, die die Geschichte noch fesselnder macht.

Wie “Lost Lad London” kann Shima Shinya in auch “Glitch” damit überzeugen, dass sehr viel Sorgfalt darin gesteckt wird abwechslungsreiche Figuren zu schaffen und verschiedene ethnische und sexuelle Identitäten einzubringen. Die Hauptfigur, Minato, verwendet so zum Beispiel die Pronomen “they/them”.

Yen Press veröffentlicht “Glitch” wie bereits die vorherige Reihe in einem Großformat, was sicherlich Fans erfreut. Der Manga startet mit einigen Farbseiten, was das Leseerlebnis weiter bereichert.

Fazit

Mit “Glitch” präsentiert Yen Press wieder einmal ein ganz besonders Werk, welches vielleicht nicht die große Masse an Leser*innen ansprechen dürfte, aber seinen ganz eigenen Charme mitbringt. Die Zeichnungen sind einzigartig, passen aber hervorragend zu dem Thema und im Auftaktband baut sich nach und nach die geheimnisvolle Stimmung in der Stadt immer weiter auf, bevor der Band mit einem kleinen Knalleffekt aufwartet, der Lust auf den nächsten Band macht.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

Viele Titel sind direkt bestellbar. Seid ihr auf der Suche nach bestimmten Titeln, könnt ihr auch direkt per E-Mail an das Team wenden.  What He Who Doesn’t Believe In Fate Says findet ihr an dieser Stelle.

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