[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Mangaka Ayuko Hatta dürfte dem deutschen und internationalen Publikum vor allem durch ihre Reihe Wolf Girl & Black Prince bekannt sein, welche auf dem deutschen Markt bei Kazé Manga von 2015 bis 2017 erschien. Ebenfalls bei Kazé wurde die dreibändige Reihe Bye-bye Liberty veröffentlicht.
Ohne dich geht es nicht erscheint in Japan unter dem Titel Ima, Koi wo shite imasu seit Dezember 2019 im Magazin Bessatsu Margaret beim Verlag Shueisha. Bislang sind acht Sammelbände erschienen. Die deutsche Fassung erscheint seit Oktober 2022 bei Crunchyroll.
Text&Zeichnungen: Ayuko Hatta | Originaltitel: Ima, Koi wo shite imasu | Übersetzung: John Schmitt-Weigand| Verlag: Crunchyroll | Genre: Romance| Demografische Zielgruppe: Shojo| Preis: 7,00€ (ab Band 3: 7,50€) | Weitere Informationen
Wie war’s?
Die Erstklässlerin Satomi wird von einem Schüler vor einem Perversen im Zug gerettet. Da sie nicht in der Lage ist, ihm zu danken oder mit ihm zu sprechen, sucht sie ihn und findet ihn schließlich in ihrer Schule. Ihre rosarote Brille fällt, als sie ihn wiedertrifft und feststellt, dass er kein Prinz aus einem Film oder Manga ist. Bei ihrem Wiedersehen ist ihr Retter Kazuma Yagyu ein wenig kühl und überhaupt nicht an ihrem Dank oder dem, was sie zu sagen hat, interessiert. Dennoch ist Satomi sehr an Kazuma interessiert und lernt mit der Zeit mehr über ihn.
Nachdem sie in der Mittelschule die Chance verpasst hat, ihrem Schwarm zu sagen, was sie für ihn empfindet, hat sie sich nun vorgenommen, all ihren Mut zusammenzunehmen und die Chance zu nutzen. Schließlich gesteht sie Kazuma ihre Liebe und möchte, dass sie miteinander ausgehen. Zu ihrer Überraschung stimmt er zu.
Der erste Band von Ohne dich geht es nicht besticht durch seine Prämisse: sich verlieben und eine Chance ergreifen. Die Reihe beginnt zwar mit bekannten Mustern, entscheidet sich dann aber, einen anderen Weg zu nehmen. Anstatt sich erst Bände durch eine langsame Annäherung mit kleineren und größeren Irrungen und Wirrungen zu begeben, führt die Mangaka das Paar bereits im ersten Band zusammen. Dadurch ist der Auftakt durchaus von einem hohen Erzähltempo gekennzeichnet: Geständnis, erstes Date, erster Kuss. Hatta lässt wenig aus.
Ohne dich geht es nicht ist eine niedliche und einfache Geschichte über ein Mädchen, das über ihren Schatten springt und zum ersten Mal Liebe erleben möchte. Obwohl es ihr manchmal schwerfällt, sich auszudrücken, gibt sie alles, um das rüberzubringen, was sie beschäftigt. Auch wenn sie mit ihrem Liebesgeständnis etwas verändert hat für ihre Zukunft, bleibt sie weiterhin proaktiv in dem Band und setzt sich sogar für Kazuma ein, als einige andere Jungs unhöflich zu ihm sind. Wenn ihr etwas wichtig ist, dann wächst sie über sich hinaus.
Kazuma verhält sich manchmal unnahbar, aber er zeigt durch seine Handlungen eine rücksichtsvolle Seite. Sein ruhiges und geradliniges Auftreten passt dabei gut zu Satomi und man erlebt eine gute Charakterdynamik.
Sowohl Satomi als auch Kazuma haben Freunde, die für die Handlung notwendig zu sein scheinen. Satomis beste Freundin ist Nimo, die sie schon seit der Mittelschule kennt. Das Gleiche gilt für Kazumas Klassenkameraden Tenma, der im ersten Band die größere Rolle einzunehmen scheint. So muss sich Satomi gegenüber Kazumas Freund Tenma zunächst beweisen, der sie für ein naives Mädchen hält, was einfach den nächsten Besten ausgewählt hat.
Während es definitiv erfrischend ist, eine Liebesgeschichte zu erleben, die keine Liebesrivalen oder unnötige Dreiecksbeziehungen mitbringt, stellt Hatta das Paar gleichzeitig auch nicht vor andere Herausforderungen, denen es sich stellen muss. Die einzige große Hürde scheint in diesem Band Tenma zu sein, der durch Satomi aber ebenso schnell gezähmt wird. Hier bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Mangaka das Ganze entwickeln wird, um über die Länge der Reihe weiterhin die Aufmerksamkeit der Leserschaft zu haben.
Die Zeichnungen von Ayuko Hatta sind weich und sauber. Der Fokus liegt dabei klar auf den Charakteren, während die Hintergründe eher einfach gezeichnet sind. Durch den sauberen Stil fällt es leicht, dem Fluss der Story zu folgen und man gerät beim Lesen nicht ins Stocken. Jede Figur bekommt ein unverwechselbares Aussehen verliehen, das es leicht macht, sie auf der Seite zu unterscheiden. Außerdem erweckt sie ihre Charaktere mit einer guten Mimik und einer dynamischen Körpersprache zum Leben.
Crunchyroll bringt den Titel im gewohnten Taschenbuchformat heraus. Extras wie Farbseiten oder Beilagen gibt es nicht.
Fazit
Mit Ohne dich geht es nicht liefert Mangaka Ayuko Hatta eine Shojo-Romanze, in der sich die beiden Hauptcharaktere ohne große Wirrungen direkt in die Beziehung begeben. Dieses könnte sich in den kommenden Bänden sowohl als Vorteil aber auch als Nachteil der Reihe entwickeln. Hier bleibt abzuwarten, wie Hatta die Beziehung weiterspinnen wird, nachdem die Figuren bereits erste Annäherungen gemacht hat.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Crunchyroll zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!