Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

When a Cat Faces West (Band 2) Rezension

When a Cat Faces West (Band 2)

Mit When a Cat Faces West ist jüngst auf dem US-Markt ein neues Werk der Mushishi-Mangaka Yuki Urushibara erschienen. Wie sich das Werk in Band zwei schlägt, darum geht es heute.

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Während auf dem deutschen Markt bislang nur Mushishi von Mangaka Yuki Urushibara erschienen ist, startete auf dem US-Markt jüngst im digitalen Format eine neue Reihe der Mangaka.

When a Cat Faces West erschien vom April 2018 bis zum Dezember 2020 im Seinen-Magazin Afternoon des Verlags Kodansha. Darüber hinaus wurden drei Sammelbände veröffentlicht.

Mangaka Yuki Urushibara wurde 1974 in der Präfektur Yamaguchi geboren. Sie hat sich schon immer für ihre Umwelt und die Natur interessiert, was sie in zahlreichen ihrer Werke einfließen lässt. Nach Studium sendete sie 1998 die Kurzgeschichte mit dem Titel Mushishi ein, mit welcher sie den Afternoon Shiki-Preis. Ab 1999 wurde diese Kurzgeschichte in eine längere Mangareihe umgewandelt, welches bis heute das erfolgreichste Werk der Mangaka darstellt.

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Story & Zeichnungen: Yuki Urushibara | Originaltitel: Neko ga Nishi Mukya |Zielgruppe: SeinenGenre: Mystery, Slice-of-Life, Drama| Verlag: Kodansha| Preis: (Ebook-Version): 10,99€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren) | In drei Bänden abgeschlossen

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Wie war’s?

Mit When a Cat Faces West erhält man einen episodisch erzählten Manga, ähnlich wie man es bereits aus dem bekanntesten Werk Mushishi kennt.

In dieser Kurzreihe erschafft Yuki Urushibara eine Welt, in der es das Phänomen des “Flows” gibt, der bekannte Dinge verändert. Mit diesem Phänomen beschäftigt sich Hirota. Hirota wird auf Anfrage der Stadtverwaltung oder von Privatpersonen tätig, um die Ursache der Flows zu ergründen und zu versuchen, die Welt wieder in den Normalzustand zu bringen. Bei seinen Einsätzen wird er von Shacho, einem großen weißen Kater sowie seiner Assistentin Chima unterstützt.

In diesem Band gibt es eine Terrasse, die plötzlich von einem Dach verschwindet, um an wieder anderen Orten aufzutauchen. Eine Gasse, die plötzlich auftaucht und die Menschen, die sie benutzen, dorthin bringt, wonach sie sich gerade sehnen. Auf einer Fußgängerbrücke taucht die Silhouette eines kleinen Jungen auf und eine Treppe scheint plötzlich viel steiler und länger als zuvor. Darüber hinaus scheint an einem Flussufer mitten im Winter der Sommer zurückzukehren.

Hinter den Geschichten, die banal wirken, geht es um viel mehr. Urushibara skizziert in jedem Kapitel wirkungsvoll menschliche Geschichten und Beziehungen. Sei es ein altes Rentnerehepaar, welches nicht mehr richtig kommunizieren kann, ein Teenager, der es satthat, eine erdrückende Mutter zu haben oder ein Mann, der auf seinen Nachbarn herabsieht.

Durch den Flow erschafft Urushibara eine Stimmung, die Mysterien und Ungewöhnliches, mögliche Dramatik und Humor miteinander verbinden. Jede dieser Geschichten ist auf den ersten Blick einfach, in der Tiefe aber gut ausgearbeitet. Die Figuren gut skizziert und ihr Handeln nachvollziehbar.

Außerdem vergisst die Autorin ihren roten Faden nicht und bietet uns auch ein Kapitel über Chima, Hirotas Assistentin, die durch den Flow im Körper einer 12-Jährigen gefangen ist. Durch diese Episode gelingt es der Mangaka, uns die Figur näher zu bringen und ihre Ängste und Hoffnungen zu offenbaren.

Die Zeichnungen von Yuki Urushibara haben einen hohen Wiedererkennungswert. Ihr doch skizzenhafter, aber einzigartiger Stil schafft insbesondere durch detaillierte Hintergründe eine tolle Grundatmosphäre. Die Panels sind übersichtlich gestaltet. Die Mangaka arbeitet viel mit in sich abgeschlossenen Panels, bricht diese starren Muster aber auch aus und arbeitet auf einigen Seiten auch mit Panel, die ohne Ränder funktionieren und zwischen die anderen eingebettet sind. Besondere Szenen hebt sie durch große Einzelbilder hervor, die auch mal über eine Doppelseite gehen können.

Fazit

Auch im zweiten Band bleibt When a Cat Faces West eine charmante, melancholische und ruhige Lektüre. Yuki Urushibara gelingt es vor allem durch ihre Zeichnungen eine vielschichtige Welt zu schaffen und über die menschliche Natur zu berichten. Zu empfehlen ist die Reihe vor allem Fans von Slice-of-Life-Titeln, die sich an ruhigen, aber dichten Erzählungen erfreuen.

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