Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Ich habe mein Leben für 10.000 Yen pro Jahr verkauft

Ich habe mein Leben für 10.000 Yen pro Jahr verkauft (Band 1)

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Ich habe mein Leben für 10.000 Yen pro Jahr verkauft basiert auf einer Light Novel und wird als Manga in insgesamt drei Bänden umgesetzt. Wer lieber die Novel lesen möchte, kann dies ebenfalls auf Deutsch tun. Denn Egmont Manga bringt beide Varianten. Ich selbst hatte lange darüber nachgedacht, die Novel zu wählen, mich aber nach der Leseprobe dagegen entschieden, da ich die Ich-Perspektive in Romanen nicht sehr gerne mag und mich schwergetan habe, hineinzufinden. Der Roman besteht aus einem Band, der Manga wird drei Bände erhalten.

Da der Manga sich aber sehr nah an der Light Novel orientieren soll, tut es der Sache keinen Abbruch und man kann zu dem Format greifen, welches einem mehr zusagt.

ECKDATEN ZUM MANGA

Text: Sugaru Miaki | Zeichnungen: Shouichi Taguchi
Originaltitel: Jumyou wo Kaitotte Moratta. Ichinen ni Tsuki, Ichimanen de.
Zielgruppe: Shonen | Genre: Drama, Slice of Life
Verlag: Egmont Manga
Preis: 7,00 €

In drei Bänden abgeschlossen

Weitere Informationen & Leseprobe

Worum geht’s?

Einsam, Dauerpleite, ohne wirkliche Zukunft – Kusunoki hat genug von seinem Leben. Als er einmal mehr Bücher und CD’s verkaufen muss, um irgendwie über die Runden zu kommen, hört er von einer Firma, die die Lebenszeit ihrer Kunden aufkauft. Nachdem er erst skeptisch ist, lässt er schließlich doch sein Leben bewerten und verkauft sein gesamtes restliches Leben – bis auf drei Monate. Für seine letzten Wochen wird ihm Miyagi als Beobachterin an die Seite gestellt, die ihn begleiten soll.

Wie war’s?

Ich habe mein Leben für 10.000 Yen pro Jahr verkauft ist ein Manga, der sich mit einem schwierigen Thema beschäftigt und sicherlich nicht für jeden Leser etwas sein dürfte. Trotz der Tatsache, dass bisher erst Band eins erschienen ist, lässt sich doch vermuten, dass wir hier kein typisches Happy End zu erwarten haben.

Sugaru Miaki hat eine interessante, leicht ins Philosophische gehende Geschichte entworfen, die sich mit den essentiellen Fragen beschäftigt: Was ist Glück? Welchen Wert hat ein Mensch? Sollte man selbst über seine Lebenszeit bestimmen und nach welchen Kriterien wird diese überhaupt bemessen? Wie steht es um Ethik und Moral? Das häufig tabuisierte Thema Tod wird in dem Manga greifbar gemacht und von vielen Seiten beleuchtet, was für viel Tiefe sorgt.

Die Handlung wird dabei in einem ruhigen Ton erzählt, die Handlung schreitet langsam voran und erst nach und nach werden bestimmte Dinge aufgedeckt. Zunächst liegt der Fokus klar auf Kusunoki, der von sich und seinem Leben nichts mehr erwartet und sich so ohne große Überlegung auf einen Deal einlässt. Kusunoki legt für sich zwar fest, was er vor seinem Tod noch alles erledigen möchte, so wirklich viele Emotionen scheint aber nicht in seiner Liste zu stecken und es bleibt bei oberflächlichen Wünschen, wie Miyagi feststellt. Auch rät sie ihn ab, bestimmte Wünsche, auch in die Tat umzusetzen, wie ein Treffen mit einer engen Jugendfreundin. Umso weiter die Story voranschreitet, desto mehr bekommt der Leser aber auch von Miyagi zu sehen. Sie stellt sich nicht nur als einfache Beobachterin heraus, sondern trägt ebenfalls eine berührende Geschichte mit sich. Anders als Kusunoki wählt sie jedoch einen anderen Weg und möchte nicht ihr komplettes Leben aus Geldnot eintauschen.

Für die Zeichnungen zuständig ist Shouichi Taguchi. Der liefert einen Stil ab, der sehr gut zur Thematik der Geschichte passt. Im Großteil des Bandes sind die Zeichnungen eher schlicht gehalten und er verzichtet auf große Abstufungen in den Grautönen. In einigen Panels überzeugt er aber auch mit detaillierten Hintergründen. Die Panels sind unterschiedlich groß gestaltet und durch einen Rahmen jeweils klar voneinander abgetrennt. Dem Geschehen lässt sich dadurch leicht folgen.

Fazit & Bewertung

Ich habe mein Leben für 10.000 Yen pro Jahr verkauft ist sicherlich kein Titel, dem ich jedem ans Herz legen würden. Man sollte mit eher melancholischen Geschichten klarkommen, bei denen sich ein Ende anbahnt, welches nicht für jede Figur glücklich sein wird.

Für mich war es ein gelungener Auftakt, der interessante Fragen aufwirft und spannende Thematiken behandelt. Mit drei Bänden erwarte ich eine kurze, intensive Lesereise und bin gespannt, was uns im Folgeband erwartet.

bewertung 4 5 Manga

Vielen Dank an Egmont Manga für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

5 Comments

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