[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Banana Fish kommt mit großen Schritten seinem Finale nahe und inzwischen ist der siebte von zehn Omnibus-Bänden in Deutschland erschienen. In dem vorliegenden siebten Band sind die Bände 13 und 14 der regulären Ausgabe enthalten. Auf dem japanischen Markt erschienen ist Banana Fish in den Jahren 1985 bis 1994.
Die Sammelbände werden von Panini Manga im Großformat herausgebracht und sind wie alle anderen Ultimative-Editions mit einem Plastik-Umschlag ausgestattet, auf den Titel sowie Mangaka und Bandzahl abgedruckt sind. Darunter findet man die reine Cover-Illustration ohne Text vor.
In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.
Text & Zeichnungen: Akimi Yoshida | Originaltitel: Banana Fish | Zielgruppe: Shojo | Genre: Thriller, Action, Drama | Verlag: Panini | Preis: 19,00 € | Großformat | In zehn Bänden abgeschlossen | mehr Informationen bei Panini
Inhalt
Da Ash nun in den Fängen von Dino Golzine ist, liegt es an Eiji und Sing, seine Flucht zu planen. In der Zwischenzeit holt sich Yut Lung die Hilfe von Blanca, in der Hoffnung, endlich seinen eigenen Plan umzusetzen …
Wie war’s?
Im siebten Band geht es hoch her: Ash ist wieder die Marionette von Golzine, weil er die schützen möchte, die ihm wichtig sind. Dieses Mal aber muss er nicht seinen Körper verkaufen, sondern seelische Gewalt über sich ergehen lassen. Dino lässt Ash nach seiner Pfeife tanzen, indem er sein Banana Fish-Projekt bewirbt und einige seiner hinterhältigen Geschäfte vermittelt.
Das bringt Ash an seine Grenzen und der so stolze Anführer scheint in die Knie zu gehen. Er beginnt keinen Sinn mehr darin zu sehen, überhaupt zu leben.
Eiji setzt derweil alle Hebel in Bewegung, um Ash aus seinem Gefängnis zu befreien. Er schließt sich mit den Untergebenen von Ash zusammen und sucht Hilfe bei anderen Gangs. Die Befreiung gelingt letztendlich, doch schnell gerät die Gruppe um Ash in ein Katz- und Mausspiel, in dem es nur einen Sieger geben kann.
Banana Fish weiß auch im siebten Omnibus-Band durch eine gute Mischung an psychologischen Spannungsmomenten und Actionsequenzen zu überzeugen. Während der Band ruhig beginnt, wächst der Spannungsbogen immer mehr an, ehe es zum großen Finale kommt. Durchzogen sind die Kapitel von einem imaginären Schachspiel. Da ist Dino auf der einen Seite, Ash und seine Kumpanen in der Mitte und Blanca, der von Yut-Lung angeheuert wurde, auf der anderen Seite. Es ist klar, dass es am Ende darauf ankommen wird, wer den besten Plan hat. Blanca ist Ash gewachsen und weiß, wie er denkt. Dadurch steckt die Gruppe in der Zwickmühle und es bleibt ihnen nichts übrig, als Opfer zu bringen, um sich aus dieser wieder befreien zu können.
Während die Handlung immer weiter zum großen Finale getrieben wird, entwickeln sich auch die Hauptcharaktere weiter. Die Leser*innen bekommen eine völlig neue Seite an Ash zu sehen, der bisher zwar immer wieder Rückschläge hinnehmen musste und an seine Grenzen kam, aber niemals so am Boden gelegen hatte, dass er überhaupt keinen Ausweg für sich finden konnte. Ash ist in diesem Band traumabedingtem Stress und Depression ausgesetzt. Er wird gezwungen, sich aktiv an der Korruption zu beteiligen. Komplett zerbricht er bei der Ankündigung Dinos, ihn zu seinem Sohn zu machen. Eine Aussage, die Ashs ohnehin schon angeschlagene Wahrnehmung von Familie bricht und ihn dauerhaft an seinen Missbraucher bindet. Eiji seinerseits zeigt sich von einer couragierten Seite. Er ist fest entschlossen mit aller Macht Ash zu retten, auch wenn er dafür einen Menschen erschießen muss. Er lernt, mit Waffen umzugehen und stellt sich Dino gegenüber, nur um die Person zu befreien, die ihm wichtig ist.
Die Dynamik zwischen den Charakteren ist einmal mehr gut gelungen. Sei es zwischen Ash und Eiji oder aber auch zwischen Ash und Blanca. Der bekommt in diesem Band mehr Rampenlicht und sein Hintergrund wird enthüllt. Er schließt sich zwar Yut-Lung an, scheint aber einen größeren Plan zu verfolgen. Yut-Lung, der muss sich damit rumschlagen, dass auch sein Kreis von Feinden immer größer wird.
Die Illustrationen von Akimi Yoshida dürften insbesondere für die Fans von modernen Shojo-Manga schwierig zugänglich sein und auch für die damalige Zeit konnte sich Akimi Yoshida von vielen anderen in der Zielgruppe absetzen. Die Mangaka arbeitet mit einfachen Hintergründen und fokussiert sich so auf die Charaktere, die im Mittelpunkt der Serie stehen. Sie arbeitet mit rechteckigen, durch dicke Rahmenlinien voneinander abgetrennte Panels. Es gibt aber ebenso Panel ohne Linien oder die vom rechteckigen Standard abschweifen. Diese sind zudem meist größer gehalten, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zu ziehen und besondere Szenen noch intensiver wirken zu lassen. Mit dem Voranschreiten der Bände hat man sich als Leser*in völlig daran gewöhnt, dass bestimmte Personen abseits des Maincasts sich doch eher ähneln.
Fazit
Banana Fish nimmt im siebten Band deutlich an Fahrt auf. Der Band weiß nicht nur durch ein actionreiches Finale zu überzeugen, sondern auch und vor allem durch psychologische Punkte, was den Zusammenbruch von Ash anbelangt. Es ist spürbar, dass es für unsere Charaktere immer schwieriger werden dürfte, sich aus der Gefahr zu befreien und ein ruhiges Leben zu führen.
Wer actionreiche Storys mag, aber auch psychologische Charakterprofile, der wird in Banana Fish garantiert fündig werden.
Weitere rezensierte Bände der Serie
Band 1 | Band 2 & 3 | Band 4 & 5 | Band 6
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!