Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Rezension Demon Slayer Band 3

Demon Slayer (Band 3)

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Demon Slayer ist zweifellos der große Shonen-Hit der letzten Jahre und auch nach Abschluss der Reihe in Japan, bricht die Serie noch Rekord um Rekord. In Deutschland hat sich Manga Cult die Lizenz zu Demon Slayer geschnappt und bringt die Reihe im Großformat für zehn Euro.

In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.

ECKDATEN ZUM MANGA

Text&Zeichnungen: Koyoharu Gotouge
Originaltitel: Kimetsu no Yaiba
Zielgruppe: Shonen | Genre: Action, Fantasy
Verlag: Manga Cult
Preis: 10,00 € (Großformat)

In Japan abgeschlossen in 23 Bänden

Weitere Informationen zu Demon Slayer & Leseprobe

Worum geht’s?

Demon Slayer spielt in der Taisho-Ära und dreht sich um Tanjiro. Er gehört zu einer armen Familie, die ein ruhiges Leben tief im Wald führt. Eines Morgens, nachdem sich seine Rückkehr vom Markt verzögert hat, kehrt er nach Hause zurück, nur um festzustellen, dass seine gesamte Familie von Dämonen getötet wurde, die er noch in der Nacht zuvor als alten Aberglauben abgetan hatte. Nur seine kleine Schwester Nezuko scheint noch etwas Leben in sich zu haben. Er möchte sie retten, muss aber auf der Suche nach einem Arzt entdecken, dass sie selbst zu einem Dämon geworden ist. Da Tanjiro glaubt, dass nur ein Dämon wissen kann, wie er sie wieder zurückverwandelt, beginnt er, sich zum Damon Slayer ausbilden zu lassen, um denjenigen Dämonen zu finden, der seiner Schwester helfen kann.

Wie war’s?

Bei Demon Slayer scheint sich ein Muster zu entwickeln, in dem ein neuer Band den Kampf aus dem vorherigen Band beendet, um dann seinerseits in der Mitte eines Kampfes zu enden. In Band drei wird so zunächst der in Band zwei begonnen Kampf beendet, ehe Tanjiro und Nezuko dann weiterziehen und mit einem anderen Mitglied des Korps ein von Dämonen besetztes Haus stoßen und sich dort gegen gruselige Dämonen behaupten müssen.
Bisher sind die jeweiligen Kämpfe nicht besonders lang, was dazu beiträgt, dass der Eindruck entsteht, dass wir von Kampf zu Kampf springen, ohne zwischendurch Zeut zu haben, zu verschnaufen. Zudem wirken die Kämpfe ein wenig hektisch, da sich wenig Zeit genommen wird. Insbesondere im zweiten Kampf werden drei Gegner innerhalb kürzester Zeit besiegt.

Eine Tatsache, die leider dazu führt, dass es nicht viele Augenblicke gibt, in denen wir uns der Charakterentwicklung widmen können. Tanjiro erhält in den Kämpfen aber zumindest einige Momente, in denen seine Entschlossenheit und sein Mitgefühl für den Gegner zum Vorschein kommt. Positiv ist auch, dass immer deutlich gemacht wird, dass Tanjiro keiner der Shonen-Helden ist, die einfach drauflos stürmen. Er kämpft intelligent und weiß in vielen Situationen, dass er unterlegen ist und ohne Hilfe von anderen den Gegner nicht besiegen könnte. Auch sind die jeweiligen Rückblenden der besiegten Dämonen sehr gut ausgearbeitet, sodass sie mehr Tiefe erhalten.

Während wir im vorherigen Band bereits die Ärztin und ihren Assistenten als neue Verbündete kennenlernen durften, treten in diesem Band erneut zwei neue Charaktere auf. Zenitsu hat mit Tanjiro die Dämonenprüfung bestritten und stößt vor dem zweiten Kampf zu dem Geschwisterpaar. In dem ersten Kapiteln konnte er allerdings nicht durch frische Charakterzüge im Shonen-Manga überzeugen. Zenitsu wirkt sehr weinerlich und naiv. Seine Funktion als Comic Relief wird schnell deutlich, trifft aus meiner Sicht aber nichts ins Schwarze. Es waren zu viele der Momente, wodurch es schnell nervig und zu viel wurde.

Ebenfalls neu hinzu kommt ein Junge, der einen Wildschweinkopf trägt. Über ihn erfahren wir in diesem Band noch nichts, außer dass er wohl ebenfalls auf der Seite der Dämonenjäger steht und eine wilde, engstirnige Art zu besitzen scheint.

Gut gelungen sind Koyoharu Gotouge bisher die Dämonen. Sie haben bisher einzigartige Kräfte und jeder Kampf hat dadurch andere Dinge, auf die es für unseren Helden zu achten geht. Auch sind die Monster zum Teil gruselig gezeichnet. Gotouge schreckt nicht davor zurück, auch mal kleine “Horror-Sequenzen” zu zeichnen oder blutige Szenen, damit klar wird, dass wir es hier mit beängstigenden Gegnern zu tun haben.

Der Zeichenstil ist weiterhin eigenständig und man kann bereits eine Entwicklung zu Band eins bemerken. Schwer ist einmal mehr einzuschätzen, ob Tag oder Nacht ist. Normalerweise sollte in einigen Szenen eigentlich Nacht sein, da die Dämonen nicht ans Tageslicht können, durch die eher helle Panel-Gestaltung ist es aber nicht wirklich ersichtlich. Auch ist es manchmal schwer, dem Geschehen in den Kämpfen zu folgen.

Fazit & Bewertung

Ich war von Band drei von Demon Slayer ein wenig enttäuscht. Die Reihe konnte noch nicht ganz abliefern, was ich nach so vielen positiven Stimmen erhofft habe. Ich hatte mich nach dem Cover darauf gefreut, dass die neuen Charaktere vielleicht etwas frischen Wind und neue Charakterentwicklungen hineinbringen würden, bislang aber ist das Gegenteil eingetroffen. Ich mochte keinen der beiden neuen Figuren in diesem Band besonders und habe die Befürchtung, dass es typische 08/15-Shonen-Charaktere werden.

Auch wenn ich mit diesem Band nicht glücklich war, denke ich, dass Demon Slayer insbesondere für diejenigen genau die richtige Reihe sein dürfte, die Fighting-Shonen mögen und sich nicht daran stören, wenn es von einem Kampf in den nächsten geht, ohne das wir dazwischen größere ruhigere Momente haben.

bewertung 3 5 Manga

Weitere rezensierte Bände der Serie:
Band 1
Band 2

Vielen Dank an Manga Cult für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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