Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Folge den Wolken nach Nord-Nordwest

Folge den Wolken nach Nord-Nordwest (Band 1)

Alle Werke von Aki Irie scheint etwas Magisches zu umgarnen und nach Ran and the Grey World hat mich auch der zweite Titel der Mangaka “Folge den Wolken nach Nord-Nordwest” sofort in den Bann gezogen.

Für mich war sofort nach der Ankündigung klar, dass ich mir die Reihe kaufen würde. Mit der Mangaka Aki Irie hatte ich durch die Reihe Ran and the Grey Word, die auf Englisch bei VIZ lizenziert ist, schon Bekanntschaft gemacht und war sofort hin und weg von diesem wirklich tollen und detaillierten Stil. Ursprünglich wollte ich mir auch diese Reihe auf Englisch kaufen, aber zum Glück hat Carlsen noch rechtzeitig seine Lizenz verkündet und so bin ich auf Deutsch umgestiegen.

ECKDATEN ZUM MANGA

Text&Zeichnungen: Aki Irie
Originaltitel: Hokuhokusei ni Kumo to Ike
Kategorie: Seinen | Genre: Adventure, Mystery, Slice of Life
Übersetzung: Cordelia Suzuki
Verlag: Carlsen
Seiten: 248| Großformat
Preis: 12€

Leseprobe

Worum geht es?

Die Geschichte von „Folge den Wolken nach Nord-Nordwest“ dreht sich um Kei Miyama, einen 17-Jährigen, dessen besonderes Talent es ist, mit elektronischen Geräten und Autos zu sprechen. Kai arbeitet als Privatdetektiv in Island und nutzt sein Talent, um Menschen zu finden. Alles läuft gut, bis er seinen jüngeren Bruder Michitaka, der bei Verwandten in Japan lebt, nicht mehr erreicht. Ein tragisches Ereignis kommt ans Licht und nichts ist wie es scheint.

Meine Meinung

Das Erste, was einem an der Reihe auffällt ist der Zeichenstil von Irie. Die Hintergründe sind wirklich sehr detailliert und man kann sich darin verlieren. Auch in ihrem Charakterdesign schwingt etwas Einzigartiges, Verträumtes mit.

Der erste Band beginnt ruhig. Irie lässt sich Zeit, so dass man die Charaktere und ihre besonderen Fähigkeiten etwas näher kennenlernt. So erfahren wir, dass Kei mit technischen Geräten wie unter anderem Autos oder Radios reden kann. Allerdings nicht in dem Sinne, wie man es sich vorstellt. Der Austausch findet auf einer gedanklichen Ebene statt, ohne dass das Gerät ihm dabei mit Worten antworten würde. Nach und nach beginnt sich die Geschichte dann zu verdichten und es kommt richtig Spannung auf, ab dem Punkt, an dem wir erfahren, dass Kei sich auf die Suche nach seinem Bruder macht, den er nun schon einige Zeit nicht erreichen kann. Zudem endet der Band mit einem Cliffhanger. Man ist sich nicht so sicher, was man von dem Ganzen halten soll und auf welcher Seite man steht.

In der Reihe schwingt ein Hauch Erotik mit, die aber keinesfalls billig wirkt und gut in den Plot eingearbeitet wurde.

Mit der Aufmachung hat sich Carlsen bei der Reihe viel Mühe gegeben. Die Reihe wird im Großformat veröffentlicht und der Buchumschlag ist nicht aus dem üblichen Material gefertigt, sondern kommt einem Acrylpapier nahe. Eine Gestaltungsoption, die Carlsen unter anderem auch bei Blue Flag oder Wer bist du zur blauen Stunde anwendet. Sofort springt einen auch das Cover an. Die Illustration, die Irie gewählt hat, zeigt die Hauptfigur sowie den Hauptspielort der Story, Island. Es wirkt sehr verträumt und reißt einen sofort mit. Ich mag auch diese kleinen Features, die auf Isländisch eingebracht wurden. Auf dem Backcover findet man zum Beispiel Vokabeln für Campingausrüstung und auch das Inhaltsverzeichnis wurde Isländisch gehalten.

Auf dem Cover findet sich ebenfalls einen Spruch auf altwestnordisch. Dort hätte ich es schön gefunden, mehr darüber zu erfahren. Unter anderem, woher er kommt oder was er genau bedeutet, da es sich ja nicht durch Bilder ableiten lässt. Durch mein Studium kannte ich die Zeile aber und habe ihn als Strophe der Lieder-Edda enttarnt. Hier meine eigene Übersetzung: „Nur ein Mann, der weit wandert und der viel gereist ist, weiß welche Art von Verstand jeder Mann kontrolliert; wer scharfsinnig ist.“ Passt irgendwie recht gut zum Manga, wenn er auch in der Orignalsprache doch mystischer und geheimnisvoller klingt. Trotz allem trägt aber auch das Zitat dazu bei, dass eine Art Thema um den Manga gebaut wird.

Fazit & Bewertung

Das Artwork von Irie ist wundervoll und die Charaktere sind bisher interessant und eigenständig. Der erste Band legt einen starken Start hin. Es gibt viele Mystery-Elemente, aber auch Fantasy, die sich aber nicht abgehoben anfühlt. Das Ende des ersten Bandes verspricht, dass es geheimnisvoll weitergehen wird.

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