[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Banana Fish stammt aus der Feder von Akimi Yoshida und erschien, auf dem japanischen Markt, in den Jahren 1985 bis 1994 im bekannten Shojo-Magazin Betsucomi des Verlags Shogakukan. Der Verlag brachte diese Kapitel auch in 19 Sammelbände heraus. Dazu gibt es noch einen Zusatzband.
Planet Manga verlegte vor einigen Jahren in Deutschland sieben der 19 Bände auf Deutsch, brach die Veröffentlichung aber wegen schlechter Verkaufszahlen ab. Durch den Erfolg des Animes gab es im Februar 2020 einen neuen Versuch und Panini Manga veröffentlicht die Reihe als Ultimative Edition. Die Sammelbände werden von Panini Manga im Großformat herausgebracht und sind wie alle anderen Ultimative-Editions mit einem Plastik-Umschlag ausgestattet, auf dem Titel sowie Mangaka und Bandzahl abgedruckt sind. Darunter findet man die reine Cover-Illustration ohne Text vor.
Der zehnte und letzte Band der Reihe umfasst den 19. Band der regulären Ausgabe. Darüber hinaus ist ein Zusatzband mit zwei Kurzgeschichten im letzten Band der Ultimative Edition enthalten.
In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sichergehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.
Text & Zeichnungen: Akimi Yoshida | Originaltitel: Banana Fish | Zielgruppe: Shojo | Genre: Thriller, Action, Drama | Verlag: Panini | Preis: 19,00 € | Großformat | In zehn Bänden abgeschlossen | mehr Informationen bei Panini
Wie war’s?
Das Ende des vorangegangenen Werks war ruhig und leicht, um als Abschluss für eine packende Reihe herzuhalten und realistisch zu wirken. Dieses bekommen die Leser*innen nun im abschließenden Band. Über nur wenige Seiten findet die Geschichte um Ash und Eiji sein Ende. Aufgrund der Dicke des Bandes mag man sich zunächst ärgern, dass die Hauptgeschichte in nur knapp 30 Seiten abgehandelt wird, doch die Ästhetik und die Emotionalität dieses Schlusses sind großartig, dass man nicht anders kann, als der Mangaka zu verzeihen.
Akimi Yoshida wählt für ihr letztes Kapitel ein interessantes und mitreißendes Erzählmuster, welches einen auch noch nach dem Zuschlagen des Bandes packt und beschäftigt.
Auch wenn nicht immer alles über die Bände perfekt ausgearbeitet war, so ist Banana Fish in der Summe doch ein gelungener Klassiker. Die Mangaka fasziniert durch ihre Wendungen und Twists. Yoshida baut eine komplexe Handlung um eine verheerende Droge auf, wirft die Leserschaft in Bandenkriege, Verluste und kurze Siege. Drumherum schafft sie tiefgründige Charaktere und einen interessanten Helden. Die Strategien des Kampfes oder der Flucht gehören zu den mitreißendsten Momenten in der Manga-Reihe. Man ist entsetzt, empfinden Mitleid, weint über die Ungerechtigkeit. So emotional wie die komplette Reihe fällt dann auch der Abschied aus. Die Mangaka entscheidet sich nicht für einen einfachen Weg, sondern weiß auch hier mit Realismus zu überzeugen.
In neunzehn Bänden hat sich der Zeichenstil von Akimi Yoshida stark weiterentwickelt. Das wird besonders dann deutlich, wenn man den Abschlussband mit dem ersten Band der Ultimative Edition vergleicht. Insbesondere Ash hat weichere Gesichtszüge erhalten, als es noch zu Beginn der Fall war.
Was schade ist, und zwar die ganze Serie hindurch, ist der leichte Mangel an Vielfalt bei der Ausarbeitung der Nebencharaktere: Viele sehen gleich aus, was es schwierig macht, zu erkennen, wer wer ist und welcher Charakter welchem Gesicht entspricht.
An das letzte Kapitel schließen vier Kurzgeschichten an. Zwei davon befinden sich in der regulären neunzehnten Ausgabe der Serie. Die beiden anderen sind regulär im Zusatzband Private Opinion erschienen. Die auf Banana Fish direkt folgende Kurzgeschichte “Angel Eyes” wird um Ashs Vergangenheit entwickelt. Dann konzentrieren sich die Mangaka in “Der Garten des Lichts” auf Eiji und blickt in seine Zukunft. Hier werden viel Finesse und Zärtlichkeit eingesetzt. Die Mangaka benutzt einen neu eingeführten Charakter, um von Außen den Blick auf Eiji und seine Entwicklung zu werfen.
Die beiden Geschichten aus Private Option blicken anschließend wieder in die Vergangenheit. In “Persönliche Meinung” erzählt Akimi Yoshida, wie Blanca zum ersten Mal auf Ash trifft. Die Geschichte “Flyboy in the Sky” wendet sich der ersten Begegnung zwischen Ibe und Eiji zu.
Auch wenn die vier Kurzgeschichten nur als kleines Extra für die Leser*innen gewertet werden können, sind diese gut ausgearbeitet und erlauben einen noch tieferen Blick in die jeweiligen Charaktere und deren Leben, bevor oder nach ihrer Begegnung, die für sie so viel verändert hatte.
Fazit
Mit dem zehnten Ulimative Band geht Banana Fish nun also zu Ende. Auch wenn die eigentliche Hauptstory in dem finalen Band in nur wenigen Seiten abgehandelt wurde, lohnt sich dennoch ein Blick in den restlichen Band. Auch in den Zusatzstorys zeigt die Mangaka ihr Talent, emotional mitreißende Storylines zu schaffen.
Banana Fish ist in er Summe eine Reihe, bei der sich der Blick hinein insbesondere für diejenigen lohnt, die an älteren Shojo-Reihen interessiert sind und eine mitreißende und actionreiche Story lesen möchten, die auf emotionale Momente nicht verzichtet.
Weitere rezensierte Bände der Serie
Band 1 | Band 2 & 3 | Band 4 & 5 | Band 6 | Band 7 | Band 8 | Band 9
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!